Katharina Dohmann und Jean Marc Rammanaiken betreiben an der wunderschönen Westküste von Mauritius die Tauchschule „Sea-Urchin Ltd.“ und bieten geführte Tauchgänge und Kurse in Deutsch, Englisch und Französisch an. Wir nutzten die Gelegenheit und haben Frau Dohmann Rund ums Tauchen vor Mauritius befragt.

Tauchen Sie mit uns ein, in die wunderbare Unterwasserwelt des Indischen Ozeans.

Die Schwerelosigkeit im Wasser – Gespräch mit Katharina Dohmann zum Tauchen und Leben vor und auf Mauritius.

1. Frau Dohmann, stellen Sie sich und Ihre Tauchschule bitte kurz vor.

Klein aber fein! Wir versuchen uns fern ab dem Tauchtouristmus unsere kleine eigene Tauchwelt zu erhalten, bei der uns der Spaß der Gäste aber auch unsere eigene Liebe zu Tauchen im Vordergrund steht. Wir denken alle nicht, dass Tauchen in 10er oder 20er Gruppen noch Freude und Spaß bedeutet, weder für Gast noch Guide.

2. Was sind die beliebtesten und außergewöhnlichsten Tauchspots Rund um Mauritius und in welchem Revier tauchen Sie am liebsten?

Die berühmteste Spot ist natürlich die Kathedrale vor Flic en Flac: Sie gehört zu den 100 besten Tauchspots. Des Weiteren gibt es diverse nette Wracks und Drop offs. Mein persönlicher Favorit ist das Aquarium von Flic en Flac, das bei jedem Tauchgang für mich noch neues zu bieten hat.

3. Was muss ein Urlauber wissen bzw. beachten, wenn er bei Ihnen einen Tauchkurs absolvieren möchte?

Na ja, eigentlich liegt es ja an mir ihm alles beizubringen. Einzige Bedingung wäre der Wille zum tauchen und der nötige Respekt vor Natur und Ozean.

4. Eine Ihrer Spezialitäten sind Tauchkurse für Kinder – erzählen Sie uns mehr darüber.

Das kommt einfach aus meinem eigenen Leben heraus und meiner beruflichen Tätigkeit zuvor in Deutschland. Ich hab selbst zwei kleine Mädchen die verrückt nach dem Wasser sind und als Sozialpädagogin und Heilerzieherin hab ich unter anderem auch mit Kindern gearbeitet. Ich halte Wasser für ein fantastische Element das man gezielt und sehr vielfältig mit Kindern nutzen kann.

5. Sie bieten auch spezielle Kurse an, die dem Taucher ein bewussteres Verhältnis zur Unterwasserwelt vermitteln soll. Was ist ihr Eindruck – taucht man heute umweltbewusster ab, als noch vor einigen Jahren?

Das ist eine Erfindung die PADI uns gebracht hat- und an dieser alten Diskussion (PADI gut oder böse) scheiden sich noch heut die Geister. Umweltbewusstsein- ich denk uns Deutschen ist das inzwischen ins Blut übergegangen. Wenn man dann hierher kommt, sieht man dass es an allen Ecken und Enden fehlt. Es ist allerdings auch hier ein Anfang geschafft und ich finde es interessant zu sehen wie es aufwärts geht. Bei uns mussten die Wälder schließlich auch erst sterbe, bevor etwas geändert wurde. Aber zurück zur Frage, es kann gar nicht vorsichtig genug mit der Unterwasserwelt umgegangen werden. Es gibt immer mehr Taucher, deshalb kann ich die Frage nur schlecht mit einem ja oder nein beantworten.

6. Tauchen ist ein Abenteuer bei dem man Unvergessliches erleben kann, was gehört für Sie zu den unvergesslichen Momenten eines Tauchganges?

Wenn sich ein Fisch so gar nicht von mir gestört fühlt, die Schwerelosigkeit und die Freude von Anfängern nach dem ersten Tauchgang.

7. Den Geschichtsbüchern nach waren die kleineren Inseln vor Mauritius Zuflucht von Piraten – findet man Spuren davon auf dem Meeresboden? Wracks, Kanonen, Gold und Edelsteine?

Ja klar, und weil ich jeden Tag hier tauche bin ich steinreich. Wir haben Wracks, die sind aber als künstliche Riffe versenkt worden. Dann gibt es alte, die aber natürlich nur von Archäologen untersucht werden.

8. Sie tauchen nicht nur vor Mauritius, Sie leben auch seit Längerem auf der Insel – wie kam es dazu?

Eigentlich die typische Geschichte, beim ersten Besuch in die Insel verliebt. Meine jüngste Tochter war damals gerade knapp 5 Monate alt. Ich hab nie ein so kinderfreundliches Land das aber trotzdem auch so europäisch ist besucht. Tauchen war für mich super, kurz aufs Boot, hinters Riff, Tauchgang und zurück zu den Kids, keine langen ermüdenden Familienunfreundlichen stundenlangen Ausfahrten. Ich kam im Jahr darauf dann gleich zweimal wieder. Zum ersten Mal das ich in einem Land mehrmals war.
Na ja, aus einem Traum wuchs dann über die Jahre eine Idee und plötzlich wurde es zur Realität.
Jetzt sitz ich hier, meine Kinder gehen hier zur Schule und Deutschland ist meist recht weit weg.

9. Was sind Ihre Lieblingsplätze auf der Insel, die Sie gern mit unseren Lesern teilen?

Oje, ich habs befürchtet das die Frage kommt…. Ok, klar, mein Arbeitsplatz unter Wasser. Aber für mich ist die Domain Anna (Restaurant in Flic en Flac) so ein kleiner Urlaubstag. Und ganz peinlich, der Vorraum der Damentoilette.

10. Was wünschen Sie Mauritius für die Zukunft?

Mehr Umweltschutz und das natürlich in dem Bereich der mir am Herzen liegt- dem Meer.

Vielen Dank für das Gespräch!

Wer mit der Tauchschule von Katharina Dohmann abtauchen möchte, findet auf der Website alles Wissenswerte.