Gabi und Burkhardt nehmen uns mit auf eine Zeitreise, denn ihr Urlaub auf Mauritius war breits 1988. Sicherlich ein spannender Vergleich für alle, die gerade erst auf der Insel waren.

Zeitreise – Mauritius 1988

Am späten Nachmittag hebt der Flieger in St. Denis von der Insel La Reunion ab und nimmt Kurs auf die Nachbarinsel Mauritius. Es ist nicht mal Zeit zum Servieren eines Bonbons, da liegt Mauritius schon vor uns und wir setzen zur Landung an. Bei dem Städchen Mahebourg an der Ostküste liegt der Flughafen und so müssen wir – wie schon gehabt – wieder an die Westküste von Mauritius, denn dort liegt unser Hotel ‚La Pirogue‘, wie viele andere Hotels auch. Schon urlaubsgewohnt durch die Woche auf La Reunion und das dritte Mal auf selbiger Straße, sehe ich die vorbeiziehende Landschaft jetzt wohl mit einem etwas zu kritischem Auge. Denn es scheint mir wirklich nix Dolles zu sein, was die Strecke nach Westen so bietet. La Reunion hat uns offenbar doch zu sehr verwöhnt. Nach zwei Stunden Fahrt taucht das Meer auf und La Pirogue, unser Heim für die nächsten zwei Wochen, ist erreicht.

Zu einem tollen Halbbungalow etwas abseits des Haupthauses werden wir mit unserem Gepäck gebracht. Das Zimmer ist mit allem PiPaPo ausgestattet, mit kleiner Terrasse und nicht weit vom Strand entfernt. Hier läßt sich’s aushalten, sage ich zu Gabi beim Ankunftsschluck aus der Pulle Osborn. Während Gabi Klamotten einräumen möchte, will ich erst mal den Strand in Augenschein nehmen und wandere über die Wiese nach vorne. Ja, er ist eines Badeurlaubs wirklich würdig, ist mein sofortiger Gedanke. Feinster, weißer Sand, der Strand breit und das türkis blitzende Wasser glasklar. Links im Hintergrund so einige markante Berge, ansonsten freier Blick übers Meer bis zum Horizont. Und weit draußen ist sogar das Riff am weiß schäumenden Wasser auszumachen. Auch für Schatten ist gut gesorgt: Große, mit Palmwedeln bedeckte, hölzerne Schirme entlang der gesamten Front des Hotelbereichs. Die ganze Anlage bietet ein gediegenes Urlaubsbild mit den großen Pools vor dem Haupthaus und den hütchenartigen Bungalows an beiden Seiten. Voll zufrieden mit dem Gesehenen verkündige ich Gabi: ‚Ich habe nichts zu mäkeln. Der Badeurlaub kann seinen Anfang nehmen!‘ Zwei Gläschen Osborn warten schon auf der Terrasse.

Auf das Abendessen bin ich gespannt. Eins weiß ich aber jetzt schon, was ich nämlich nicht essen werde. Auf Mauritius muß man allerdings umdenken, da hier Englisch die Amtssprache ist. Statt Poulet heißt es deshalb Chicken. Ordentliche Garderobe wird in den Hotels auf Mauritius beim Abendessen schon gerne gesehen, wenn es auch nicht gleich mit Krawatte sein muß. Ein Jacket hänge ich mir jedenfalls über die Schulder. Na, und die meisten Damen freuen sich, die vielen mit gebrachten Klamöttchen tragen und vor allem zeigen zu können. Billigtourismus ist in Mauritius nicht angesagt, dafür sorgen schon die Preise auf der Insel. Denn die meisten Dinge – gerade für die gehobenen Ansprüche der Gäste – müssen importiert werden.

Der Eßraum ist groß, der Aufenthalt darin aber doch angenehm. Ein riesiges Buffet ist aufgebaut und jeder kann schlemmen, wie er möchte. Da wir hier auf einer Insel sind, wende ich mich den Meeresfrüchten und dem Fisch zu. Ein Süppchen vorneweg und diverse Nachtische, u.a. mit verschiedenen Käsesorten runden das abendliche Mahl ab. Zufrieden mit dem Hotel und uns selbst, gönnen wir uns zur Feier dieses ersten Tages auf Mauritius sogar eine Flasche Wein. Sie ist importiert aus Europa. Am späteren Abend sitzen wir – wie viele andere Gäste auch – außerhalb in lauer Luft und mit Blick auf die angestrahlten Pools und Ensembles exotischer Pflanzungen. Wir genießen es, einfach so da zu sitzen und zu wissen, dass um uns herum ausschließlich das ferne Mauritius ist. Irgendwann wandern wir über warm ausgeleuchtete Wege zu unserem Bungalow zurück. Winzige Frösche hüpfen vor unseren Füßen davon. Gabi ist sofort wieder wach. Es dauert nicht lange, bis so ein armer Hüpfer in Gabis hohler Hand gefangen sitzt. Ob er von den vielen Streicheleinheiten, die ihn jetzt überkommen, begeistert ist, wage ich jedoch zu bezeifeln.

Die übliche Info der Reiseleitung hören wir uns bei einem bunten Drink mit Orangenscheibe an. Wichtig erscheint mir vor allem der Hinweis auf die besonders intensive Sonneneinstrahlung auf Mauritius. Und tatsächlich, selbst unter dem großen Sonnenschirm sollte ich mir noch einen leichten Sonnenbrand holen. Die Rückstrahlung des Sandes und des Wassers ist das Übel. Andere trifft es jedoch stärker als mich. Bekanntlich sind Wirtsleute im November im Urlaub. Und so ein Wirt aus Hamburg mit einem eigenen Fischlokal aalt genüßlich seinen schneeweißen, prallen Körper unter dem Sonnenschirm am Strand. Ein sattes Rot zeigt er uns jammernd am nächsten Tag unter dem langärmeligen Hemd, das er ab jetzt trägt. Je ein Mal täglich wandere ich am Vor- und am späten Nachmittag den Stand weit hinunter. Gabi ist nur ab und an dabei, sie hat nämlich reichlich Lesestoff mit gebracht.

So schön der Aufenthalt am Strand von Mauritius auch ist, eins fehlt mir doch. Es sind die Palmen, die für mich einen Badeurlaub unter südlicher Sonne erst so richtig zu einem fernen, exotischen Erlebnis machen. Palmen habe ich auf Mauritius aber leider nur sehr wenige gesehen. Die prächtigen Talipot-Palmen im botanischen Garten von Pamplemousses oder die Kokospalmen in den Hotelanlagen möchte ich hier nicht dazu zählen. So werden meine Spaziergänge am Strand also im Wesentlichen von vielen Misuarinen-Bäumen und Sträuchern begleitet. Einheimische sieht man nur wenige am Strand; sie haben wohl eigene Badestellen, die am Wochenende aufgesucht werden. Einmal habe ich aber Glück und komme gerade richtig, als die halbe indische Bevölkerung von Mauritius durch die Bäume an den Strand strömt. Gespannt will ich wissen, was sie hier machen werden und gehe näher.

Sie sind nicht zum Baden gekommen, wird mir gleich klar. Inder in Badehose habe ich übrigens auch noch nie gesehen, denn wenn sie baden, dann gleich mit allem Drum und Dran, vor allem mit Sari. Körbe mit Früchten jeder Art, Gemüse, Schalen, kleine Tellerchen und auch flächig geschnittene Palmblätter haben sie mit gebracht. Ein Festmahl wird aber nicht draus. Es wird sortiert, eine Banane wird hier hin gelegt, ein Salatblatt dort zu anderen Früchten, dann stimmt’s doch wieder nicht und eine Ananas muß zu einem anderen Häufchen und so fort. Jedenfalls werde ich nicht schlau draus, wie nun was stimmig gemacht werden soll. Offenbar störe ich bei dieser Zeremonie aber auch nicht, denn überall werde ich freundlich angesehen und sogar von hübschen Inderinnen angelächelt, was mir den Hinduismus schnell näher bringt. Ein hinduistisches Ritual ist es sicherlich, wie mir das andächtige Zusehen und Verhalten der Leute bei der Waschung dieser oder jener Frucht mit Meerwasser zeigt. Da ich vielleicht doch stören könnte, zieh ich weiter des Weges am Strand bis zum nächsten Hotel und genehmige mir an der Poolbar – zwecks meiner inneren Waschung – einen erfrischenden Drink.

Ins Gespräch kommt man bei Urlaubslaune und zudem an der Poolbar in Mauritius natürlich schnell. Es sind leider nicht die hübschen Inderinnen von vorhin, die an der Bar den Waschungen weiter nachgehen, sondern zwei ältere Damen, die mich fast bis zum Sonnenuntergang hier festnageln. Große Wolkenfelder sind mittlerweile aufgezogen, die durch das warme Licht der tief stehenden Sonne auf meinem Rückweg stimmungsvoll angestrahlt werden. Sonnenuntergänge auf Mauritius sind einfach was Besonders; zwei von ihnen habe ich daher in die Bildergalerie zum Nachempfinden mit aufgenommen. Die Zeremonie der Inder ist vorbei, der nachmittags so volle Strand jetzt fast menschenleer. Nur eine Handvoll steht noch am Ufer und schaut über das weite Meer. Ob sie sich nach Indien sehnen? frage ich mich und lasse die Pocket – angesichts des wunderschönen Motives – klicken. Erst bei völliger Dunkelheit erreiche ich unser Hotel La Pirogue.

Gabi hat sich für heute Abend besonders fein gemacht. Und sie achtet drauf, dass auch ich mein bestes Hemd sowie eine gebügelte Hose anziehe. Selbst meine Krawatte hat heute erstmalig in diesem Urlaub Dienst. Nach dem Abendessen wollen wir nämlich zwei Etagen im Haupthaus höher gehen; denn dort hat unser freundliches Hotel ein Spielkasino eingerichtet. Wenigstens einige Rupien der hiesigen Währung sollten schon verspielt werden, zu Hause können wir doch nichts damit anfangen. Wir haben auch das Glück und brauchen tatsächlich keine weichen Rupien aus Mauritius mit nach Deutschland nehmen. Viel ist im Casino los, was ich nicht gedacht hätte. Offenbar will keiner mit der Mauritius-Rupie auf Dauer etwas zu tun haben. Selbst recht bieder aussehende Leute haben sich für hier oben schmuck gemacht und sind eifrig am Setzen. Eine interessante Abwechslung ist es allemal.

Unseren ersten Ausflug werden wir heute machen. Er geht in den Norden von Mauritius, über Bambous, die Hauptstadt Port Louis, Pamplemousses bis nach Grand Baie hinauf. Alles französische Ortsnamen, wie ich feststelle. Und wir hören von der Reiseleitung, dass die Franzosen auf der Insel auch lange Zeit aktiv gewesen sind. Erste Besucher der ursprünglich unbewohnten Insel waren wohl arabische Seefahrer im 10 Jh. oder noch früher. Für das Abendland entdeckte der Portugiese Pedro Mascarenhas Mauritius um 1510. Aber erst die Holländer ergriffen 1598 vorübergehend Besitz von der Insel und benannten sie nach ihrem ersten Statthalter Maurits von Oranien. 1715 kamen dann die Franzosen, die insbesondere den Zuckerrohranbau einführten und auch Port Louis gründeten. 1810 wiederum eroberten die Briten die Insel und blieben dort bis zur Unabhängigkeit von Mauritius im Jahr 1968. Das heutige politische System ist eine parlamentarische Monarchie im Commonwealth.

Wie schön, wir sind nur zu Viert und fahren mit einem Taxi. Auf der linken Straßenseite kurvt man durch Mauritius, wie es bei Engländern üblich ist. Felder mit Zuckerrohr breiten sich zur linken und rechten Seite aus und nur ab und zu sieht man dazwischen dunkle Lavabrocken oder Berge aufragen. Zuckerrohr ist die wichtigste Pflanze in Mauritius und beherrscht noch heute ca. 80 % der Anbaufläche. Früher war sie sogar einziger Exportartikel. Und Sklaven aus Afrika, später dann angeworbene Inder, bestellten die Felder. Dies ist auch der Grund für die heutige Mehrheit der Inder auf Mauritius. Erntezeit ist jetzt, denn auf den Feldern sind die Bauern mit Macheten dabei, die hohen Halme zu kappen. Nach der Ernte wird Mauritius ein anderes Gesicht zeigen; dann wird der Blick nämlich weit übers Land gehen und nicht durch hohes, gelbes Meer verdeckt sein. Verständlich, dass man auf der Insel von nur 2 Jahreszeiten spricht: ‚Vor und Nach der Ernte‘.

Eine lange Allee taucht vor uns auf, in die wir hinein fahren. Der Anblick ist phantastisch. Ein loderndes Orange auf den Bäumen, eine Blütenpracht wie ich sie so noch nie gesehen habe. Flamboyant heißt das Zauberwort. Ein Baum, den ich mit seinen gefiederten Blättern zwar schon öfter mal gesehen habe, aber eben noch niemals blühend. In zwei Farben kann er blühen, in kräftigem Rot oder in diesem Orange. Ein Stop ist hier natürlich zwingend für ein Foto und zum Genießen. Bambou wird nur durchfahren und wir nähern uns dem wirtschaftlichen, politischen und jeglichem Zentrum von Mauritius, der Hauptstadt Port Louis. In einer Bucht, halb eingerahmt durch hohe schroffe Berge, liegt sie und hat den einzigen Hafen der Insel. Nun, viel bietet Port Louis für Touristen nicht. Ein paar Alleen, das Regierungsgebäude sowie einige andere repräsentative Häuser, auch den Hafen kann man sich anschauen und das war’s eigentlich schon. Verbleibt nur noch der Markt in den großen Eisenhallen. Der ist – wie überall – hier ebenfalls sehenswert. Das bunte Völkergemisch und alles, was Mauritius an Waren zu bieten hat, kann bestaunt werden. Nur von den farbigen Fischen mache ich in dem herrschenden Dämmerlicht ein Photo zwecks Erinnerung.

Dicht besiedelt ist Mauritius mit seiner Größe von etwa dem Saarland. Zwischen 1 – 2 Mio Menschen leben hier, vor allem im Gebiet um Port Louis bis hinauf nach Curepipe, in der kühleren Hochebene. Wir fahren jetzt aber die Stadt Pamplemousses nördlich von Port Louis an. Der berühmte botanische Garten steht auf dem Programm, was mich allerdings in exotischen Gefilden etwas stört. Mauritius hat offenbar aber nicht mehr genügend eigene, unverfälschte Natur zu bieten. Nur noch kleine Reste des tropischen Regenwaldes, der früher die ganze Insel überzog, sind erhalten, die wertvollen Ebenholzwälder längst abgeholzt, die einheimische Fauna, wie etwa der flugunfähige Dronte ausgerottet und durch importierte Tiere ersetzt. Schön angelegt und interessant ist die Anlage von Pamplemousses aber schon. Insbesondere die prächtigen Talipot-Palmen und die riesigen Blätter der Seerosen mit dem Namen Victoria Regia aus dem Amazonasgebiet sind sehenswert. Sogar ein kleines Kind kann sich auf das kreisrunde Blatt mit dem aufgestülpten Rand setzten, ohne dass das Blatt unter Wasser geht. Ein weiteres Reiseziel wird für mich in Pamplemousses geboren: In der natürlichen Umgebung will ich die Victoria Regia am Amazonas irgendwann mal sehen.

Reichlich Hotels und touristisches Leben gibt es hier im Norden von Mauritius. Tolle, kilometerlange Strände habe ich jedoch keine gesehen. Ist uns allerdings egal, da wir in Grand Baie nur eine Segeljacht besteigen und den Nachmittag herum schippern wollen. Wir haben Glück auf dem Wasser, denn die Sonne scheint, während an Land dicke, dunkle Wolken um die Berge hängen. Im südlichen Sommer, den wir jetzt im November haben, sind kräftige Regengüsse nicht ungewöhnlich. Auch Orkane könnte es geben, aber bitte nicht, wo wir hier draußen sind. Schnorcheln, nett zelebrierte Gitarrenmusik, relaxen, Rum und eine Anlandung zum Fischegrillen füllen die Zeit aus. Ein durchaus angenehmer Geburtstag für mich, der mit einem herrlichen Sonnenuntergang auf der Rückfahrt und in feucht-fröhlicher Runde mit den beiden neuen Bekannten aus Obersdorf, dem Wirtsehepaar aus Hamburg und einem Geschäftsreisenden aus Krefeld endet.

Die Tage auf Mauitius gehen dahin. Wir genießen sie in vollen Zügen am Strand. Nur wenige Regengüsse erreichen uns, auch wenn teils graue Wolken im Inneren der Insel zu sehen sind. An die intensive Sonne haben wir uns mittlerweile gewöhnt und die Bräune macht große Fortschritte. Gabi ist viel am Lesen. Ich beschäftige mich auch damit, u.a. mit Reiseliteratur über Mauritius. Phantastische Bilder von Lagunen und Stränden sind darin zu sehen, was mich etwas irritiert. Denn ich bin ja schließlich hier und habe so tolle Ansichten bisher nicht gesehen. Auch auf der Südtour sollte ich sie nicht zu Gesicht bekommen. Es soll sie aber geben, doch offenbar nur auf den zwei oder drei kleinen vorgelagerten Inseln Iles aux Cerfs an der Ostküste. Schon mißlich, wenn jemand mit dieser Vorstellung von herrlichen Buchten und Lagunen die Insel Mauritius in einer anderen Region als der besonders teuren Ile aux Cerfs bucht.

Wir machen uns heute zur Südtour auf. Ein Bus mit weiteren Gästen soll in Port Louis bereit stehen. Der Bus ist voll, als wir Richtung Curepipe abfahren. Aufwärts geht’s bis in eine Höhe von ca. 500 m. Eine Hochfläche breitet sich im Inselinneren aus und mitten drin liegt die Stadt Curepipe. Viel zu sehen gibt’s aber nicht und wir fahren alsbald weiter zu einem erloschen Krater mit dem Namen Trou aux Cerfs. Wie ein normaler, grün bewachsener Hügel erscheint der Vulkan. Per Bus kommt man sogar hinauf und kann auf einer Ringstraße um das ca. 100 m breite und 85 m tiefe Kraterloch herum fahren, so oft man möchte. Auch Bänke stehen hier oben und alles sieht nach einer gepflegten Anlage aus. Ein schauriges Gefühl beim Blick in die Tiefe zum Kratersee überkommt mich deshalb wohl nicht. Einen erheblichen Teil der Insel mit den schroffen Resten der ehemaligen Vulkanberge kann man von hier aus recht gut sehen.

Weiter geht’s zu den beiden einzigen, natürlichen Seen auf Mauritius. Grand Bassin nennt sich der für die Hindus heilige See. Hinduistische Tempel, Götterstatuen sind hier zu bewundern und wer im Februar diese Stätte besucht, kann sogar das groß Fest Maha Shivaratree der Hindus miterleben. Durch reizvolle Landschaft fährt der Bus Richtung Süden. Ein heftiger Regenguß überkommt uns, doch zur richtigen Zeit erscheint die Sonne wieder und gibt einen herrlichen Blick von der Plaine Champagne hinab in die Black River Schlucht frei. Ein hübscher Wasserfall wird besucht und dann hält der Bus – laut Programm – an einer ganz besonderen Sehenswürdigkeit. Es ist die Farbige Erde oder Terres de Couleurs bei Chamarel.

Vom Hocker haut sie mich jedoch nicht, denn dafür ist die sichtbare Fläche der Terres de Couleurs etwas klein geraten. Wellenförmig und mit glatter Oberfläche zieht sich die Farbige Erde an einen Hang hinunter bis zur grünen, tropischen Umrandung. Unser Bus entläd seine Menschenfracht und alle haben das Bedürfnis, wenigstens einmal in ihrem Leben auf der Terres de Couleurs herum gestiefelt zu sein. So auch ich, wie meine Photos zeigen. Ein weiteres Bedürfnis der meisten Besucher, ein Stück der Terres de Couleurs als billiges Souvenir mit nach Hause zu nehmen, habe ich dagegen nicht. Wegen mir wären die heutzutage angelegten, erhöhten Holzstege über der Farbige Erde zu ihrem Schutz deshalb nicht nötig gewesen. Durch Verwitterung vulkanischer Erden aus blauen, grünen, roten und gelben Erdschichten soll dies Phänomen entstanden sein. Am Meer entlang geht die Fahrt über den Ort Tamarin wieder zurück ins Hotel.

Für weitere Touren durch Mauritius sind wir zu faul geworden und bleiben die letzen Tage des Urlaubs im Wesentlichen am Strand. Die drei Wochen sind wieder mal viel zu schnell vergangen, wie es leider beim Urlauben fast immer so ist. Am späten Nachmittag hebt unser Flieger in Mahebourg ab, dreht freundlicherweise noch eine volle Abschiedsrunde über der Insel Mauritius und nimmt dann endgültig Kurs auf Europa. Wunderschöne Ferien auf den so völlig unterschiedlichen Inseln der Maskarenen La Reunion und Mauritius gehen zu Ende.

Fotos zur Reise und einen ergänzenden Reisebericht zur Nachbarinsel Reunion finden Sie auf der empfehelnswerten Webseite von Gabi und Burkhardt.