Daniel Borgmann bereiste 1998 und 2004 Mauritius und hat von seiner Reise viele Fotos und umfangreiche Reiseberichte mitgebracht. Der begeisterte Taucher berichtet offen und ehrlich über seinen Urlaub unter Wasser und auf dem Land. Interessant und lesenswert!
Reisetagebuch Mauritius, Berjaya Le Morne, 2004 (17.03.2004 bis 30.03.2004)
Vorbereitungen
Nachdem wir 1998 bereits 7 Tage auf Mauritius im Grand Gaube an der Nordküste verbrachten, fiel unsere Wahl diesmal auf das Berjaya Le Morne Resort & Casion im Südwesten der Insel. Ausschlaggebend war zum einen der Preis und zum anderen die Tauchbasis, die sich direkt am Hotel befand. Desweiteren konnten wir mit Thomas Cook (Condor) fliegen. Der Zubringerfug von Düsseldorf nach München war im Reisepreis enthalten. Alle anderen Hotels, zumindest in den uns vorliegenden Katalogen, hatten keine Tauchbasis am Ort, oder waren um einiges teurer. Desweiteren sollte dieser Urlaub neben Tauchen auch ein paar Tage „Umgebung ansehen“ beinhalten, was auf den Malediven schwierig ist. Deshalb diesmal Mauritius.
Anreise
Gegen halb 11 fahren wir nach Düsseldorf, von wo aus uns die Lufthansa in 55 Minuten nach München bringt. Beim Check-In keine Probleme, selbst das Tauchgepäck wird ohne Auflagen akzeptiert, da beim Weiterflug mit Thomas Cook (Condor) Tauchgepäck bis 30 Kilogramm kostelos befördert wird. In München müssen wir nur noch zum richtigen Gate und durch die Zollkontrolle. Mit etwas über einer Stunde Aufenthalt reicht die Zeit zum Bummeln im Dutyfree sogar noch aus. Relativ pünktlich, mit nur 15 Minuten Verspätung heben wir ab. Der Service ist akzeptable auch wenn es wohl aus Kostengründen keine Snacks mehr gibt und alkoholische Getränke bezahlt werden müssen. Nur der Platz auf den Sitzen ist, wie in den letzten Jahre deutlich spürbar, weniger geworden. In der Boeing 757 ist auch nicht wirklich viel Platz, aber erstaunlicherweise überstehen wir den Flug ganz gut. Etwas früher als geplant landen wir auf dem Flughafen. Die Einreiseformalitäten dauern wie üblich in unserer Schlange länger als in den anderen, weil einige wieder mal ihre Einreisedokument nicht richtig ausgefüllt haben. Nach dem obligatorischen Stempel im Pass finden wir auch gleich unser Gepäck auf dem Band und laden es auf einen bereitgestellten Kofferwagen. Noch kurz ein paar Euro getauscht (im Hotel ist es etwas ungünstiger) um für die Überlandfahrt gerüstet zu sein. Wir werden von einem Vertreter des Veranstalters erwartet und erhalten einige Unterlagen mit denen wir zu unsere Bus geschickt werden. Einfach und gut, da nummeriert. Dort werden wir vom Busfahrer erwartet und können einsteigen. Nachdem einige weitere Reisende eingestigen sind wird das Gepäck verladen und wir fahren ab. Auf der Fahrt zum Hotel erhält man schon mal einen kleinen Einblick in die Landschaft, überall Zuckerrohr und im Hinterland einige Berge. Nach gut einer Stunde erreichen wir die Landzunge Le Morne, auf der sich der gleichnamige Berg Le Morne Brabant befindet. Einige Urlauber werden am ersten Hotel abgesetzt und danach haben auch wir unser Ziel erreicht.
Das Hotel
Nach den Formalitäten beim Check-In erhalten wir unseren Zimmerschlüssel und einige Informationen bezüglich des All-Inclusive-Packages. Zwei Karten weisen uns als solche Gäste aus, die wir bei jeder Bestellung vorzeigen müssen. Es wird noch kurz erklärt wo welches Restaurant zu finden ist und in welcher Zeit man wo essen kann. Dann werden wir per Golfwagen zu unserem Zimmer (629) gebracht. Dies befindet sich am äussersten Ende der Anlage, leider direkt an der Strasse. Ausser den Zimmern in Haupthaus bedinden sich alle anderen in Doppelstöckigen Gebäuden zu je 4 Einheiten. 2 oben und 2 unten. Wir bekommen eines der unteren Zimmer mit direktem Meerblick, da vor unserem Haus ein kleiner Garten angelegt ist und kein Haus steht. Bis auf die vorbeifahrenden Autos und Busse und einigen lauteren Unterhaltungen bekommt man nichts mit. Die in einigen Berichten, die ich vor dem Urlaub gelesen habe, erwähnte Zwischentür zum Nachbarn, durch die man jedes Gespräch mitbekommt, gibt es bei uns nicht. Einzig der Weg zum Haupthaus dauert ein wenig, wenn man zu Fuss unterwegs ist.
Das Zimmer ist überraschend gross, das Badezimmer ebenfalls. Ein Doppelbett, eine Sitzecke, ein Schreibtisch und ein Fernsehschrank mit Kühlschrank, sowie eine Tee/Kaffee-Ecke hat darin Platz. Es ist auch genug Platz zum Rumlaufen da, man steht sich nicht im Weg. Ebenso das Bad. Eine grosse Dusche, eine Badewanne, ein Doppelwaschbecken und eine separate Toilette finden Platz. Desweiteren befindet sich im Bad der Kleiderschrank, warum auch immer. Leider funktioniert unser Safe nicht, so dass wir unsere Wertsachen im Hotelsafe deponieren müssen. Nach der ersten Nach gibt auch unsere Klimaanlage den Geist auf. Beides haben wir an der Rezeption gemeldet und man meinte, dass es im Laufe des Tages repariert werden würde. Kurz vor dem Abendessen kam dann ein Mitarbeiter der Safe-Firma und reparierte unseren Safe, auch die Klimaanlage wurde nochmal begutachtet und lief ab sofort wieder einwandfrei.
Es gibt 2 Restaurants, ein „normales“ und ein chinesisches. Das normal ist das Hauptrestaurant, in dem alle Mahlzeiten in Buffettform gereicht werden. Es besteht auch die Möglichkeit Mittags und Abends a la Carte zu essen. Im Chinarestaurant gibt es ebenfalls Buffet oder a la Carte, dort ist aber eine Reservierung erforderlich. Leider muss man sagen, dass das Essen dort mit Abstand ziemlich schlecht ist und nicht empfehlenswert. Einen Beach Grill gibt es in der Nähe des Strandes. Desweiteren gibt es eine kleine Bar in der Lobby wo man kleine Snacks am Nachmittag bekommt und eine am Pool. Im Haupthaus befindet sich auch eine Art Disco mit Bar.
Das Leben tagsüber spielt sich überwiegend rund um den Pool und am Strand ab. Hier gibt es eine nicht ausreichende Menge von Liegen und Sonnenschirmen, die nach „Mallorca-Art“ morgens bereits reserviert sind, nicht nur von Deutschen. Ein grossen Freizeitangebot gibt es ebenfalls. Eine gänzlich unaufdringliche Animation (Italiener), sowie Tennis, Sqaush, Sauna und ein kleiner Fitnessraums stehen den Gästen zur Verfügung. Wassersport jeder Art von Surfen bis Wasserski ist ebenfalls vorhanden. Am Abend kann man gemütlich in der Poolbar sitzen und den Fröschen bei quaken zuhören, sofern die Abendanimation nicht zu laut ist.
Der schmale Strand am Ende der Anlage ist sicherlich nicht das was man sich unter einem Strand auf Mauritius vorstellt, aber er erfüllt seinen Zweck, nämlich um ins Wasser zu kommen. Das Meer ist dort sehr flach. In einigen 100 Metern Entfernung sieht man, wie sich die Wellen am Korallenriff brechen. Viel zu sehen gibt es hier nicht. Hier und da ein schöner Platz mit riesigen Fächerkorallen und einigen Fischen. Zum Testen der UW-Kamera und zur Einstimmung auf das Tauchen reicht es aber aus. Faszinierend ist allerdings der Blick vom Meer aus auf die Hotelanlage mit dem im Hintergrund liegenden Berg Le Morne. Am Haupthaus wird der Strand breiter, dort befindet sich auch ein Volleyball-Feld.
Die Tauchbasis
Die Tauchbasis steht unter Leitung eines Italieners, der fliessend 4 Sprachen spricht und befindet sich direkt neben dem Pool. Diese ist aber nur bis zum frühen Nachmittag besetzt. Am besten so gegen halb 9 vor dem ersten Tauchgang oder bis 12 Uhr vorbeischauen. Getaucht wir um 9 und/oder 12 Uhr mit max. 10 Personen, denn mehr gehen nicht auf das Motorboot. Meist sind 3 Tauchguides dabei, einer bleibt auf dem Boot. Ausrüstung kann geliehen und die eigene in der Tauchschule verstaut werden. Zusammengebaut wird an Land und dann trägt jeder seinen Kram an Bord. Morgens werden entferntere Tauchplätze angefahren, man ist ca. 30 Minuten unterwegs. Mittags ist man meist in 10 Minuten am Tauchplatz. Die Basis und die einheimischen Tauchguides machen einen guten Eindruck, man fühlt sich gut aufgehoben, alles wird erklärt. Es gibt allerdings keine spekakulären Tauchspots. Der Spot „Aquarium“ ist sehr gut, viele Korallen und verschiedene Fische und leicht zu betauchen, da nicht tief und keine Strömung. Wenn man Glück hat, sieht man auf dem Weg zu den Tauchplätzen Delfine.
Die Insel
Unser Hotel liegt auf der Halbinsel Le Morne im Südwesten von Mauritius, von dort aus starten wir unsere Inselrundfahrt mit dem Mietwagen. Ganz in der Nähe, ca. 20 Kilometer entfernt, befinden sich die Wasserfälle von Chamarel und die Coloured Earths eine siebenfarbige Gesteinsformation. Für 60 Rupien Eintritt kann man beides besuchen. Von dort aus fuhren wir in Richtung Hochland zum Grand Bassin, einem Kratersee, der von hinduistischen Tempeln umgeben ist. Nach einem Zwischenstopp dort ging es weiter in Richtung Nordwesten nach Port Louis, der Hauptstadt von Mauritius. Von dort aus fuhren wir nach Norden nach Pamplemousses und besuchten den dortigen Botanischen Garten mit seinen riesigen Wasserlilien. Erfreulicherweise kostete der Besuch keinen Eintritt. Danach ging es weiter nach Norden nach Grand Baie. Dort folgten wir der Küstenstrasse bis nach Grand Gaube und weiter bis in den Osten nach Bel Mare. Weiter ging es bis nach Mahebourg im Südosten und dann zum Flughafen. Dort wurde getankt um im Supermarkt ein wenig umgesehen. Es wurde bereits dunkel und wir setzten unsere Fahrt fort. Vom Flughafen aus waren es dann noch gut 1 1/2 Stunden bis zum Hotel wo wir gegen halb 8 ankamen.
Zusammenfassung
Leider muss man sagen, dass der Service, sowie das Platzangebot im Flugzeug im Gegensatz zu früher (vor 10 Jahren) nachgelassen hat. Wahrscheinlich eine Anpassung an die günstigen Preise. Wer 1200 Euro über hat, kann auch die Comfort Class bei Thomas Cook (Condor) buchen. Dort gibt es dann reichlich Platz und Service. Sie ist mit der Business Class bei Linienflüge vergleichbar. Die 4 Sterne, die das Hotel im Katalog hat, sind meiner Meinung nach nicht gerechtfertigt, aber vielleich bin ich auch verwöhnt. Sonst ist in diesem 10 Jahre alten Hotel alles akzeptabel. Ein paar Worte Englisch oder Französisch sollte man können, um sich zu verständigen. Die Reiseleitung ist 3 mal in der Woche morgens im Hotel und bemüht sich, alles zu klären. 2 Angestellte sprechen auch Deutsch, was aber die Ausnahme ist. Auf jeden Fall sollte man entweder eine Tour buchen, oder sich einen Mietwagen nehmen, um auch mal andere Hotel und Strände zu sehen. Auch das Landesinnere ist ein Besuch wert.
Die Fotos zum Reisebericht und weitere Details der Reiseplanung, zu Hotel und Taucbasis finden Sie auf der Webseite von Daniel Borgmann.