Robert & Christel­le haben am 01.Dezember 2005 im Sugar Beach Resort auf Mau­ri­ti­us gehei­ra­tet und eine abso­lut gelun­ge­ne Hoch­zeit gefei­ert. Dank ihres aus­führ­li­chen und unter­halt­sa­men Berichts, kön­nen wir nun nach­träg­lich mit fei­ern. Nicht nur für Hei­rats­wil­li­ge abso­lut lesenswert! 

Hoch­zeit im Sugar Beach Resort auf Mauritius

Da wir uns an unse­rem fünf­ten Ken­nen­lern-Jah­res­tag trau­en las­sen woll­ten — dem 1. Dezem­ber — sind wir bereits am 24.November, also zu Sai­son­be­ginn, mit dem Nacht­flug der Air Mau­ri­ti­us von Paris aus geflo­gen. Es war ein Air­bus der zum Glück nicht ein­mal halb voll war — war schein­bar ein zusätz­li­cher Flug, denn nor­ma­ler­wei­se sind die Nacht­flü­ge bereits seit Mona­ten aus­ge­bucht — und so hat uns die freund­li­che Dame am Pari­ser Check-In kos­ten­los einen drit­ten Platz für unser Baby blo­ckiert, denn der Rei­se­ver­an­stal­ter TOURINTER hat­te es schlicht­weg ver­ges­sen, für unse­re 7 Mona­te alte Toch­ter einen dem­entspre­chen­den Baby­platz zu reser­vie­ren und nun waren alle dem­entspre­chen­den Plät­ze bereits belegt. Die Crew war super­freund­lich und der Nacht­flug ist wirk­lich eine emp­feh­lens­wer­te Geschich­te, denn 11 Stun­den sind schon rela­tiv lang. Bezüg­lich des Hand­ge­päcks hat­te sich die abwi­ckeln­de Air­line Air France ohne­hin schon sehr kulant gezeigt und dar­über hin­aus haben sie uns ein rie­si­ges Klapp­fach für die knit­ter­freie Unter­brin­gung des Hoch­zeits­klei­des/-anzu­ges zur Ver­fü­gung gestellt. (Wer nicht soviel Glück hat : kei­ne Panik, das Hotel bügelt die Klei­der am Vor­abend der Hoch­zeit noch­mal kos­ten­los auf).

Am Flug­ha­fen wur­den wir statt mit dem Bus, mit einem BMW 740 ins Hotel chauf­fiert — ist Bestand­teil des Hoch­zeits­pa­ke­tes, das wir schon bei der Rei­se­bu­chung abge­schlos­sen hat­ten. Nach einem sehr herz­li­chen Emp­fang in der groß­zü­gi­gen Lob­by des Kolo­ni­al­stil­ho­tels, die nächs­te Über­ra­schung : statt des von uns gebuch­ten Zim­mers mit Blick auf den Park, hat uns das Hotel (für die kom­plet­ten zwei Wochen unse­res Auf­ent­hal­tes) ein Zim­mer qua­si direkt am Strand spen­diert — wenn ich mich recht erin­ne­re, macht das nor­ma­ler­wei­se sat­te 70 € Preis­un­ter­schied pro Tag aus! Das Zim­mer war sehr groß­zü­gig dimen­sio­niert und auf Wunsch mit Son­nen­un­ter­gang gegen 18 Uhr 30 (sie­he Fotos, mit Ori­gi­nal­aus­blick von unse­rer Ter­ras­se) Jeden Tag wur­de mit Blu­men neu deko­riert, sogar auf dem Spül­kas­ten der Toilette.

Das Zim­mer hat­te auch den Vor­teil, dass es auch nahe genug am Restau­rant und an der Bar lag, damit das Baby­phon noch funk­tio­nier­te und so konn­ten wir mor­gens die Klei­ne noch schla­fen las­sen, wäh­rend wir am reich­hal­ti­gen Früh­stücks­buf­fet den Tag began­nen und abends konn­ten wir eben­falls in aller Ruhe ins Restau­rant gehen, ohne den Kon­takt zu verlieren.

Da wir am Frei­tag im Hotel anka­men, pas­sier­te natür­lich hoch­zeits­mä­ßig-orga­ni­sa­to­risch am Wochen­en­de eher wenig: also erst mal rela­xen — Strand — Sight­see­ing. Am Mon­tag dann der ers­te Kon­takt mit der Ver­tre­te­rin des Rei­se­ver­an­stal­ters, damit sie uns wenigs­tens für den Rück­flug einen Baby­platz reser­viert (was natür­lich trotz Zusi­che­rung nicht geklappt hat und nur noch mit­tels Umplat­zie­ren der Flug­gäs­te durch das Kabi­nen­per­so­nals ermög­licht wur­de) und vor allem der ers­te Kon­takt mit der Ver­ant­wort­li­chen für die Hoch­zeits­pla­nung : Ter­mi­ne für ein Probeschminken/Probefrisieren, Aus­wahl der Ört­lich­kei­ten für die Hoch­zeits­ze­re­mo­nie, nur Foto­graf (im Hoch­zeits­packa­ge inbe­grif­fen; er heißt Bischam, ist nicht nur super­sym­pa­thisch, son­dern ver­steht auch sein Hand­werk) oder auch einen Kame­ra­mann für eine halb­stün­di­ge Hoch­zeits-DVD (sehr emp­feh­lens­wert — 200€, die sich loh­nen), wel­chen Hoch­zeits­ku­chen, wel­chen Hoch­zeits­strauß etc etc. Als Trau­zeu­gen haben wir eine Ange­stell­te des hotel­ei­ge­nen Kin­der­gar­tens gewählt, die nicht nur aus­ge­spro­chen nett ist, son­dern wit­zi­ger­wei­se auch noch den glei­chen Fami­li­en­na­men wie wir trägt. Sie hat dann auch prompt bei der Hoch­zeit ein paar Trä­nen ver­gos­sen und uns sogar ein net­tes Geschenk mit­ge­bracht. Als zwei­ter Trau­zeu­ge fun­gier­te eine Bel­gie­rin, die mei­ne Frau im hotel­ei­ge­nen Beau­ty­cen­ter bei einem Yoga­kurs ken­nen lern­te und mit denen wir auf Anhieb gut verstanden.
Einen Tag vor der Trau­ung wur­den wir mor­gens von einem sehr freund­li­chen Fah­rer der mau­ritia­ni­schen Rei­se­agen­tur abge­holt und in die 40 Minu­ten ent­fern­te Haupt­stadt Port Lou­is gebracht, wo uns sei­ne Kol­le­gin zusam­men mit einem fran­zö­si­schen und einem iri­schen Paar aus ande­ren Hotels bereits erwar­te­te. Erst mal ins fran­zö­si­sche Kon­su­lat (mei­ne Frau ist Fran­zö­sin und wir leben in Frank­reich) : die Geburts­ur­kun­den (die ent­we­der auf Eng­lisch oder Fran­zö­sisch sein müs­sen — also am bes­ten gleich auf inter­na­tio­na­lem Vor­druck bestel­len, das spart die Über­set­zungs­kos­ten), tja die waren lei­der zu alt (dür­fen nicht älter als drei Mona­te sein), was wir zwar aus­drück­lich vor Rei­se­an­tritt nach­frag­ten, aber TOURINTER ver­nein­te. Die zuvor­kom­men­de Bot­schafts­an­ge­hö­ri­ge gab uns ihre Visi­ten­kar­te und wir sol­len die aktu­el­len Urkun­den ein­fach per Post nach­rei­chen — an der Hoch­zeit ändert das zum Glück nichts und die Beur­kun­dung ist — zumin­dest für uns in Frank­reich — rück­wir­kend, also auch zu dem ech­ten Hoch­zeits­tag rechts­gül­tig. Anschlie­ßend ging es zu einem Notar für irgend­wel­chen Para­gra­phen­kram, um den sich aber eigent­lich die Dame von MAURITOUR geküm­mert hat, genau­so wie die Ent­rich­tung aller Stem­pel- und Ver­wal­tungs­ge­büh­ren, die wir bereits mit dem Hoch­zeits­packa­ge ent­rich­tet hat­ten. Anschlie­ßend noch zum obers­ten Gerichts­hof für irgend­wel­che Bestä­ti­gun­gen — das Büro für Schei­dun­gen ist übri­gens gleich gegen­über Auch hier hat sich Sheela wie­der um alles geküm­mert. Das Gan­ze hat mit Hin- und Rück­fahrt viel­leicht 4 — 4 1/2 Stun­den gedau­ert und war alles ande­re als läs­ti­ge Pflicht, weil uns der Fah­rer viel über Land und Leu­te erzählt hat. Auf der Rück­fahrt ins Hotel haben wir noch kurz in der Ort­schaft Bam­bou ange­hal­ten und den Ter­min mit dem Stan­des­be­am­ten bestätigt.

Am Hoch­zeits­tag selbst, hat uns das Hotel für mich ein wei­te­res Zim­mer — kos­ten­los — zur Ver­fü­gung gestellt (von wegen, Braut nicht vor der Hoch­zeit sehen und so) wo ich mich duschen und anklei­den konn­te; denn den gan­zen Vor­mit­tag über war ich ja noch gemüt­lich am Strand und anschlie­ßend in der Bar (inmit­ten des Swim­ming­pools) noch mit einem Sor­ti­ment von Sushis und einem Gläs­chen Rosé stär­ken. Um 14 Uhr 30 gings dann los : die Braut kam — traum­haft gut geschminkt und fri­siert — mit den Trau­zeu­gin­nen, der Baby­sit­te­rin mit der Klei­nen und dem Kame­ra­mann im Schlepp­tau an den von uns aus­ge­such­ten Ort des Gesche­hens. Die Zere­mo­nie selbst dau­ert so unge­fähr 15 Minu­ten, nach der fei­er­li­chen Unter­schrift der Trau­zeu­gen und des Stan­des­be­am­ten, wur­de vom Per­so­nal der Kuchen ser­viert und ich habe die Cham­pa­gner­fla­sche stan­des­ge­mäß mit dem Säbel geköpft — alles natür­lich dis­kret mit­ge­filmt und fotografiert.

Der Stan­des­be­am­te hat sich dann irgend­wann ver­ab­schie­det, weil er noch eine Trau­ung im Hotel neben­an hat­te und wir sind dann noch durch das gan­ze Gelän­de gezo­gen, erst mit dem Kame­ra­mann und anschlie­ßend mit dem Foto­gra­fen. (in die­sem Urlaub hat­ten wir spä­ter noch ein ande­res Pär­chen ken­nen gelernt, die dach­ten, es han­de­le sich bei uns um Schau­spie­ler, die einen Wer­be­film dre­hen — so pro­fes­sio­nell kam es rüber).

Der Foto­graf hat mit uns dann wie gesagt noch Fotos geschos­sen : am Strand, im Park, in allen mög­li­chen Posi­tio­nen und Situa­tio­nen und die Fotos waren alle so gelun­gen, dass wir spä­ter statt der 36 im Hoch­zeits­packa­ge ent­hal­te­nen Auf­nah­men so gut wie alle nah­men (wofür er uns einen sehr güns­ti­gen Preis berech­ne­te, sowie eine Foto-CD und das Album noch gra­tis dazu­gab). Anschlie­ßend hat­ten wir dann “frei” und etwas Zeit für uns (den im Packa­ge vor­ge­se­he­nen 5 o’clock-Tea, der auf dem Rasen vor unse­rer Ter­ras­se auf­ge­baut wur­de, haben wir uns aus orga­ni­sa­to­ri­schen Grün­den an einem ande­ren Tag ser­vie­ren las­sen). Zum Son­nen­un­ter­gang kam der Foto­graf dann wie­der um noch wei­te­re Fotos zu schie­ßen. Dann wie­der etwas Zeit für uns, bis gegen 20 Uhr das roman­ti­sche Din­ner am Strand ser­viert wur­de — extra und exklu­siv für uns auf­ge­baut, mit Lager­feu­er, Lam­pi­ons u.ä. — noch ein paar letz­te Fotos vom Foto­gra­fen, ein aus­führ­li­ches Gespräch mit Jean-Michel dem Som­me­lier, mit klei­nen Anek­do­ten zu jedem Wein und dann konn­ten wir in Ruhe das per­fek­te Fünf­gän­ge­me­nü genießen.

Am nächs­ten Tag kam dann Bischam, der Foto­graf, mit den Abzü­gen vor­bei und wir haben uns ein Bild für die Hoch­zeits­kar­ten aus­ge­sucht (in Frank­reich schickt man bei Gebur­ten, Hoch­zei­ten u.ä. ein so genann­tes “fair part”, qua­si eine Mit­tei­lungs­kar­te an alle Freun­de und Ver­wand­te — wird wohl in Deutsch­land ähn­lich gehan­delt, neh­me ich an) Die rund 50 Kar­ten hat­ten wir schon zuhau­se gedruckt und fer­tig mit­ge­nom­men, es muss­te also nur noch das DinA5 Foto ein­ge­klebt wer­den und ab ging die Post. Wir haben die­se Fotos fast zum Selbst­kos­ten­preis bekom­men und vor allem so schnell wie es nur irgend­wie ging. Das war wich­tig, denn es war eine Über­ra­schungs­hoch­zeit, von der nicht mal die Eltern wuss­ten. Wir haben die Kar­ten für die Eltern und Geschwis­ter dann per Express­post geschickt (ca.3 Tage) damit sie noch vor unse­rer Rück­kehr ankom­men, den Rest per nor­ma­ler Post (ca.8 Tage)
Für die Abwick­lung der vier Express­brie­fe hat der “wie­sel­flin­ke” Schal­ter­be­am­te auf der zustän­di­gen Post in Flic en Flac gera­de mal schlap­pe 30 Minu­ten gebraucht und für einen Preis von knapp 20€ — pro Kar­te !! Die nor­ma­len Kar­ten haben dann zum Glück nur ein Por­to von 1€50 das Stück gekostet.

Die Hoch­zeit war also abso­lut gelun­gen, mit Sicher­heit um Klas­sen bes­ser als der Stress einer kon­ven­tio­nel­len Hoch­zeit mit der buck­li­gen Ver­wandt­schaft, den schier unlös­ba­ren Pro­ble­men einer allen Gerecht­wer­den­den Tisch­auf­tei­lung (wer muss am Tisch des Braut­paa­res sit­zen, wel­che Tan­te ist gera­de sau­er auf wel­che Cou­si­ne, wel­cher Onkel kriegt sich nach der ers­ten Fla­sche Wein mit Opa in die Haa­re etc etc)
Wir wer­den irgend­wann noch eine kirch­li­che Hoch­zeit nach­lie­fern, mit Ver­wandt­schaft und allem drum und dran, aber dem kön­nen wir dann locker ent­ge­gen­se­hen und außer­dem kön­nen wir so die Hoch­zeits­kla­mot­ten wenigs­tens noch ein zwei­tes Mal nut­zen. Und hin­ter­her kann man ja noch mal auf Hoch­zeits­rei­se gehen — viel­leicht ins Sugar Beach Resort!