Ist Mau­ri­ti­us ein Urlaubs­ziel für die gan­ze Fami­lie? Wir mei­nen ja und Maxi Gur­gel, die im April 2011 einen Monat mit ihrem Mann und den zwei Kin­dern, 15 Mona­te und knapp 3 Jah­re alt, auf der Insel ver­lebt hat, bestä­tigt in ihrem infor­ma­ti­ven Rei­se­be­richt unse­re Meinung. 

Fami­li­en­ur­laub auf Mau­ri­ti­us” von Maxi Gurgel

Über die Schön­heit die­ser Insel im Indi­schen Oze­an wur­de schon viel geschrie­ben. Aller­dings ist Mau­ri­ti­us als Fami­li­en­rei­se­ziel weni­ger bekannt. Durch mei­ne Arbeit als Hoch­zeits­fo­to­gra­fin habe ich im April 2011 die Insel einen gan­zen Monat zusam­men mit mei­nem Mann und mei­nen zwei Kin­dern bereist. Mei­ne Toch­ter war zu die­sem Zeit­punkt 15 Mona­te alt und mein Sohn knapp drei Jah­re.  Natür­lich macht man sich als Eltern oft Gedan­ken dar­über, ob so eine wei­te Rei­se das Rich­ti­ge ist für Klein­kin­der. Man über­legt hin und her. Hört die eine und die ande­re Mei­nung. Und zum Schluss haben wir ein­fach unse­rem Gefühl ver­traut und uns an unse­ren Kin­dern ori­en­tiert. Wir haben unse­ren Fug extra über Nacht gelegt, mit einem Zwi­schen­stopp am Mor­gen in Dubai. Jetzt ist har­te Wahr­heit. Der Flug war die Höl­le und ich dach­te, was haben wir da wohl gemacht. Aller­dings lag es nicht dar­an, dass die Klei­nen geweint oder gequen­gelt haben, son­dern dass sie auch bis spät in die Nacht total begeis­tert auf ihren Sit­zen gespielt haben und mir nicht fast über­haupt kei­nen Schlaf bekom­men haben. Soviel zur Pla­nung. Nach einer sehr kur­zen Nacht war es aller­dings wirk­lich sehr gut, dass sie sich jetzt eini­ge Zeit im Flug­ha­fen von Dubai aus­to­ben konn­ten und bald dar­auf ging es dann auf die letz­te Etap­pe nach Mau­ri­ti­us. Beim zwei­ten Flug habe ich es sogar geschafft, mei­ne Toch­ter im Baby­bett von Emi­ra­tes zum Schla­fen zu legen. Aller­dings ist dies wirk­lich nur für die ganz Klei­nen geeig­net, da es einen Meter über dem Boden in der Luft hän­gend ange­bracht wur­de. Mein Sohn genoss das Essen an Board und die über­durch­schnitt­lich lan­ge Zeit, die er die Dis­ney­fil­me schau­en durfte.

In Mau­ri­ti­us ange­kom­men: Unser Gepäck lag schon auf dem Gepäck­band, als wir die Flug­ha­fen­hal­le betre­ten haben und unser Taxi­fah­rer begrüß­te uns herz­lich. 40 Minu­ten spä­ter waren wir am Ziel unse­rer Rei­se. Als wir dann am frü­hen Abend in unse­rem Hotel ange­kom­men waren, haben wir uns nur noch hin­ge­legt und am nächs­ten Mor­gen sah die gan­ze Welt schon wie­der ganz anders aus.

Mei­ne im Flug auf­ge­bau­te Rei­se­skep­sis ver­flog mit jeder Minu­te. Die zwei Stun­den Zeit­ver­schie­bung haben mei­ne Kin­der gar nicht gespürt. Ich konn­te somit sogar den Schlaf­rhyth­mus von Deutsch­land Auf­recht erhal­ten. Wir hat­ten ein Zim­mer im Hotel Pear­le Beach gebucht, wel­ches uns von Anfang an gefal­len hat. Am Abend konn­ten wir für unse­re Kin­der Gerich­te unse­re Wahl bestel­len und sie dann zu ihrer gewohn­ten Schla­fens­zeit ins Bett brin­gen. Da wir durch mei­ne Arbeit das Glück hat­ten, einen vier Wochen auf der Insel ver­brin­gen zu dür­fen, haben wir die ers­te Woche kom­plett am Strand ver­bracht. Zum Ein­le­ben genau das Rich­ti­ge. Und hier der zwei­te Vor­teil: Die Tem­pe­ra­tu­ren lagen im April kon­stant bei 29 Grad und die Was­ser­tem­pe­ra­tur bei 28 Grad. Beson­ders mei­nen Sohn habe ich kaum aus dem Was­ser her­aus­be­kom­men und da an der West­küs­te kaum Wind auf­kommt, muss­te ich mir kei­ne Sor­gen machen, dass er sich in den Bade­pau­sen unter­kühlt.  Vie­le ein­hei­mi­sche Fami­li­en aus der Ost­küs­te haben aus den glei­chen Grün­den die Wochen­en­den an den Strän­den von Flic a Flac und co. ver­bracht. Gera­de das „Schla­fen“ sorgt ja bei den meis­ten Fami­li­en für Dis­kus­si­ons­stoff. Bei mei­nen Kin­dern hat die Ein­ge­wöh­nungs­pha­se eine Woche gedau­ert. In den ers­ten Tagen ist mein Sohn abends immer noch ganz auf­ge­regt im Bett hin und her gesprun­gen, da er so vie­le neue Ein­drü­cke zu ver­ar­bei­ten hat­te. Nach sie­ben Tagen war es geschafft und wir kamen zur Ruhe.

Wir genos­sen die Strand­spa­zier­gän­ge, das Baden im Was­ser und beob­ach­te­ten öfters die Fischer­boo­te, die ihren Fang am Strand ver­kauf­ten. Die Boo­te wur­den immer von den Kin­dern bela­gert und mei­ne Klei­nen waren ganz vor­ne mit dabei. Gleich neben unse­rem Hotel lag ein lan­ges schma­les Wald­stück­chen. Dort mach­ten wir immer unse­ren Mit­tags­spa­zier­gang, da wir dann den Kin­dern etwas Schat­ten gön­nen woll­ten. An vie­len klei­ne Stän­den konn­te man ein­hei­mi­sche Lecke­rei­en, wie Roti, Nudeln oder Sup­pen kau­fen. Durch die nied­ri­gen Lebens­er­hal­tungs­kos­ten konn­ten wir nach Lust und Lau­ne schlem­men. Unse­re gebuch­te Halb­pen­si­on im Hotel hat uns voll­kom­men aus­ge­reicht. Die Nach­mit­ta­ge haben wir oft zusam­men mit den Ein­hei­mi­schen mit Sand­bur­gen bau­en und Plan­schen ver­bracht. Kurz nach sechs Uhr ging die Son­ne unter. Und die Son­nen­un­ter­gän­ge sind hier ein täg­li­ches Hight-Light. Ein­fach atemberaubend.

Unser Hotel hat jeden Tag kos­ten­los Fahr­ten mit dem Glas­bo­den­boot und Schnor­chel­tou­ren ange­bo­ten. Und sogar das war pro­blem­los mit den Kin­dern. Mein Sohn erzählt noch heu­te von den gel­ben, blau­en, gro­ßen und klei­nen Fischen und den bun­ten Koral­len und mei­ne Toch­ter ist regel­mä­ßig beim Schau­keln des Boo­tes ein­ge­schla­fen. Ich hät­te nie gedacht, dass dies mit Klein­kin­dern mög­lich ist.

Nach sie­ben Tagen haben wir uns lang­sam auf den Weg gemacht, die Insel zu erkun­di­gen. Unser ers­ter Aus­flug ging nach Port Lou­is, der Haupt­stadt der Insel. Hier kann ich jedem raten, den Bus zu neh­men. Gera­de zu die­ser Stadt gibt es von der gan­zen Insel stän­dig Direkt­ver­bin­dun­gen und mei­ne Kin­der haben sich immer total auf das Abend­teu­er Bus­fahrt gefreut. Wäh­rend der Fahrt sind wir oft mit den Ein­hei­mi­schen ins Gespräch gekom­men und unse­re Kin­der wur­den von allen ins Herz geschlos­sen.  Stän­dig im Gepäck hat­ten wir zwei Rei­se­bug­gies und einen Tra­ge­sack für unse­re Toch­ter. Somit haben sich die meis­ten Aus­flü­ge auch als pro­blem­los dar­ge­stellt. Ledig­lich auf dem berühm­ten Markt von Port Lou­is wur­de es etwas enger und da haben wir sicher­lich nicht alles gesehen.

Da unse­re Klei­nen Früh­auf­ste­her sind, haben wir uns immer sehr früh auf den Weg gemacht und waren am frü­hen Nach­mit­tag wie­der zurück im Hotel. Ganz­ta­ges­aus­flü­ge woll­ten wir uns nicht antun und es ist ein wei­te­rer gro­ßer Vor­teil der Insel, dass man in zwei bis drei Stun­den die meis­ten Ecken der Insel erreicht. So konn­ten wir einen Tag die Stadt Qua­t­ro Bor­ne besich­ti­gen und an einem ande­ren die Strän­de von Le Mor­ne. Natür­lich gibt es auch eini­ge loh­nens­wer­te Aus­flugs­zie­le, bei denen man auf ein Auto ange­wie­sen ist. Da wir uns den Links­ver­kehr nicht zuge­traut haben, hat uns ein Tag ein Fah­rer noch eini­ge High­lights an der West­küs­te gezeigt. Wir sahen den grün bewach­se­nen Vul­kan von Cure­pi­pe, den Hin­du-Tem­pel am See und spa­zier­ten durch Teeplantagen.

Der Weg zu eini­gen Was­ser­fäl­len war aller­dings mit den Klein­kin­dern nicht mach­bar. Aber dar­auf haben wir ger­ne ver­zich­tet und sicher­lich führt mich mei­ne Arbeit als Foto­gra­fin bald ein­mal wie­der auf die­se Insel. Inner­halb eines Monats hat­ten wir uns schon rich­tig ein­ge­lebt. Unser Rück­flug war eben­falls über Nacht und dies­mal war alles anders. Mei­ne Toch­ter ist schon auf der Fahrt zum Flug­ha­fen ein­ge­schla­fen und mein Sohn im Flug­zeug. Sie wuss­ten jetzt schon, was flie­gen bedeu­tet und somit konn­te ich mich als Mama auch entspannen.

Mein Fazit: Mau­ri­ti­us ist auf jeden Fall für einen Fami­li­en­ur­laub geeig­net. Gerin­ge Zeit­ver­schie­bung, ange­neh­me Tem­pe­ra­tu­ren, kin­der­freund­li­che Ein­hei­mi­sche und nicht zu über­lau­fen. Das Kof­fer­pa­cken bezüg­lich der Not­fall­me­di­ka­men­te, Spiel­sa­chen ect. ist natür­lich auf­wen­dig und jeder soll­te sel­ber ein­schät­zen, wie belast­bar sein Kind ist. Dar­um kann ich jedem nur emp­feh­len, wenn er die Mög­lich­keit dazu hat für eine solch wei­te Rei­se eine län­ge­re Urlaubs­zeit ein­zu­pla­nen. Es lohnt sich. Nach den anfäng­li­chen Stra­pa­zen haben es unse­re Kin­der sehr genos­sen, Mama und Papa jeden Tag bei sich zu haben. Wir sind in die­ser Zeit noch näher zusam­men­ge­wach­sen. Also, Fami­li­en traut euch! Für Fra­gen ste­he ich ger­ne den Lesern zur Verfügung.

Maxi Gur­gel

Pho­tos world-wide

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