Nad­ja Rüf­fer ver­brach­te im Jah­re 2011 gute zwei Wochen auf Mau­ri­ti­us und hat von dort einen offe­nen und ehr­li­chen Rei­se­be­richt mit­ge­bracht, der uns sehr gefällt. Ins­be­son­de­re, weil sich Nad­ja auch abseits der übli­che Tou­ris­mus­pfa­de bewegt hat und dar­auf hin­weist, dass die indi­vi­du­el­le Rei­se nach Mau­ri­ti­us einer guten Vor­be­rei­tung bedarf. Vie­len Dank, dass wir den Bericht ver­öf­fent­li­chen dürfen.

Ein ganz ande­res Mau­ri­ti­us” — Rei­se­be­richt von Nad­ja Rüf­fer, Sep­tem­ber / Okto­ber 2011

Wir haben 16 Tage auf Mau­ri­ti­us ver­bracht und die­se Zeit in zwei Abschnit­te geteilt. Die ers­te Hälf­te waren wir in Troux au Biches in einer kom­for­ta­blen Feri­en­woh­nung. Da wir mit 2 Pär­chen reis­ten, woll­ten wir ger­ne eine gro­ße Woh­nung mit Pri­vat­sphä­re und glei­chen Zim­mern. Woh­nun­gen mit Eltern­schlaf­zim­mer und Kin­der­zim­mer sind für 4 Erwach­se­ne doch etwas schwie­rig auf­zu­tei­len. Also ent­schie­den wir uns für die “teu­re” Vari­an­te einer “luxu­riö­sen” gro­ßen Woh­nung. Teu­er heißt in die­sem Fall cir­ca 35 Euro pro Person/Nacht, was im Ver­gleich mit ande­ren Feri­en­woh­nun­gen schon viel ist, uns aber die Mög­lich­kei­ten gab, die wir such­ten. Außer­dem hat­ten wir einen Pool und eine Rund-um-Betreu­ung mit vie­len prak­ti­schen Din­gen. Und für 350 Euro auf Mau­ri­ti­us zu woh­nen ist für euro­päi­sche Ver­hält­nis­se immer noch günstig.

Die Web­sei­te der Woh­nung sah sehr ver­lo­ckend aus und die Emp­feh­lun­gen der Gäs­te und Ken­ner der Insel schie­nen viel­ver­spre­chend. Die Woh­nung war auch aus­rei­chend und in Ord­nung, Sau­ber­keit war akzep­ta­bel. Wobei wir lei­der eine nicht so moti­vier­te Putz­frau erwisch­ten. Doch damit kann man leben und in einer Selbst­ver­sor­ger­woh­nung nah­men wir es auch in Kauf, mal selbst was zu tun. Man ist ja schließ­lich nicht im Hotel. Aber von Schwei­zer Inha­bern hät­te ich ins­ge­samt etwas mehr erwar­tet, wenn sich die Prei­se so stark unter­schei­den und eher hoch sind. Wir hat­ten täg­lich irgend­et­was nicht: kein Toi­let­ten­pa­pier, kei­ne fri­schen Hand­tü­cher, es wur­de dre­cki­ges!!!! Bett­zeug auf die Bet­ten gezo­gen, Lie­ge­stüh­le waren abso­lut kaputt, Son­nen­schir­me nicht zu nut­zen, Ter­ras­sen­mö­bel für den Sperr­müll… Das hört sich nun alles so schlimm an, ich möch­te damit nur sagen, dass wir etwas ande­res erwar­tet hat­ten und somit beim nächs­ten Urlaub bestimmt auf ande­re Woh­nun­gen zurück­grei­fen würden. 

In Troux au Biches selbst haben wir viel am und im Was­ser unter­nom­men. Aus­flü­ge mit Ken­ny, den man dort am Strand tref­fen kann, sind super und abso­lut zu emp­feh­len. Wir waren Schnor­cheln, Del­phi­ne anschau­en (waren ganz allei­ne mit dem Boot dort unter­wegs, kei­ne Jagd, kei­ne ande­ren Tou­ris), auf der Ile d‘Ambre zum Pick­nick und und und. Einen gan­zen Tag haben wir das Boot “Suns­hi­ne” für uns gemie­tet, sind die Ost­küs­te abge­fah­ren, haben 4 Mal Del­phi­ne gese­hen (immer ganz allei­ne!!!) und durf­ten 2 Mal ins Was­ser zu ihnen. Wir haben die Ile aux Beni­tier besucht (sehr tou­ris­tisch), gepick­nickt und uns Cris­tal Rock ange­schaut. Von Troux au Biches aus haben wir natür­lich auch den Nor­den und die Umge­bung erkun­det: Bota­ni­scher Gar­ten, Grand Baie, Cap Mal­heu­reux.…. Mal mit dem Taxi und mal mit dem Bus. Immer haben wir nur gute Erfah­run­gen gemacht, net­te Fah­rer, net­te Men­schen, tol­le Land­schaf­ten. Für uns war es der zwei­te Mau­ri­ti­us-Urlaub und unse­re Mei­nung wur­de abso­lut bestärkt: Die­se Herz­lich­keit ist nicht zu überbieten.

Die zwei­te Hälf­te des Urlaubs ver­brach­ten wir im Süden, in der „Lodge Andrea“. Unser Fah­rer, der uns dort­hin brach­te, hielt uns für wahn­sin­nig: Dort macht doch nie­mand Urlaub! Da ist doch nichts! Lang­wei­lig! Was wol­len wir denn dort!!!!??? Er mein­te, er wür­de uns sofort wie­der abho­len, wir bräuch­ten nur anru­fen. Er konn­te sich ein­fach nicht vor­stel­len, dass man in der Ein­öde tage­lang blei­ben möch­te. Aber genau das woll­ten wir: dort lernt man ein ganz ande­res Mau­ri­ti­us ken­nen! Die Steil­klip­pen und hohen Wel­len sind ein­fach schön! Das Wet­ter war rau, wir kamen uns vor, wie in einer ande­ren Welt. Die Lodge ist wun­der­schön, der Aus­blick aus dem Bett auf das Meer ein Traum. Das Per­so­nal ist super, der Koch ist immer auf indi­vi­du­el­le Wün­sche ein­ge­gan­gen. Da ich kei­nen Fisch mag (ja ich weiß, auf einer Insel immer doof), habe ich täg­lich ein Extra-Essen bekom­men. Die­ser Auf­wand war mir erst unan­ge­nehm, aber der Koch hat sich so gefreut, dass er uns alles recht machen kann, dass ich es dan­kend ange­nom­men habe. Nach eini­gen Tagen konn­te ich zwar die­ses Extra-Essen auch nicht mehr sehen, weil es zum größ­ten Teil aus Chi­cken bestand, aber ich konn­te es ja nun auch nicht mehr aus­schla­gen. Von dort haben wir mit Alain von „Natur­eTrails“ einen Aus­flug gemacht. Das ist auch abso­lut emp­feh­lens­wert und abseits der tou­ris­ti­schen Zie­le. Man kann tol­le Fotos machen, ist immer allein in der Natur und kann viel von Alain ler­nen. Wirk­lich spannend.

Mau­ri­ti­us ist ein­fach groß­ar­tig und eine inten­si­ve Vor­be­rei­tung lohnt, um auch mal von den Strän­den weg­zu­kom­men und Land und Leu­te ken­nen zu ler­nen. Außer­dem kann man so auch etwas sen­si­bler mit dem Urlaubs­ziel umge­hen: Als wir dort waren, waren die Zei­chen der Tro­cken­heit deut­lich zu sehen. Die Men­schen in Cure­pi­pe beka­men nur stun­den­wei­se Was­ser für sich. Und die Urlau­ber sprin­gen in den Pool, las­sen das Was­ser in der Hotel­du­sche lan­ge lau­fen.… Durch die inten­si­ven Ein­bli­cke erfährt man doch mehr über das Land und kann etwas umsich­ti­ger sein.

Geflo­gen sind wir übri­gens mit der Air Mau­ri­ti­us. Alles war super, pünkt­lich, net­ter Ser­vice, gutes Essen, etwas älte­re Maschi­nen. Wir waren zufrie­den. Nur wol­len wir nie wie­der in Paris den Flie­ger wechseln…Das ist ja ein rie­si­ger Aufwand!