Anne Thoms ist eine Insti­tu­ti­on, wenn es um Aus­künf­te über Mau­ri­ti­us geht. Die Insel ist längst zu einem zwei­ten Zuhau­se für sie gewor­den. Mit ihrer offe­nen und erfri­schen­den Art ist Anne in ver­schie­de­nen Foren und mit ihrer eige­nen Web­sei­te eine der inspi­rie­rends­ten Infor­ma­ti­ons­quel­len zu Mau­ri­ti­us, Land und Leuten.

Schau­en, was der Tag so bringt…” — Inter­view mit Anne Thoms, die Mau­ri­ti­us in den Letz­ten 15 Jah­ren 24x besucht hat

1. Lie­be Anne, hast du heu­te schon an Mau­ri­ti­us gedacht?

Ja, wenn ich mor­gens auf das Dis­play mei­nes Han­dys schaue, sehe ich ein Bild vom Mor­ne Bra­bant , ein Boot vor der Ile aux Beni­tier und wün­sche mir kurz, ich wäre schon wie­der da.

2. Was kommt dir über­haupt als ers­tes in den Sinn, wenn du an die Insel denkst?

Die schö­nen Berg­spit­zen der Trois Mamel­les — das sind mei­ne Lieb­lings­ber­ge -, das Meer, die Son­ne, das Essen, mei­ne Freunde.

3. Du hast Mau­ri­ti­us in den letz­ten 11 Jah­ren 17x besucht – was bringt dich immer wie­der zurück nach Mauritius?

Da ich mich auf Mau­ri­ti­us gut aus­ken­ne, ist es Urlaub vom ers­ten Moment an. Ich ste­he nicht unter Druck, was ich alles machen muß. Kann mich trei­ben las­sen und doch auch wie­der etwas Neu­es ent­de­cken. Dann die Bevöl­ke­rung. Du brauchst Mau­ritia­ner nur anzu­lä­cheln, schon ist eine Unter­hal­tung zu Stan­de gekom­men. Das gefällt mir an MRU gut und sobald du etwas von den Tou­ris­ten­ecken weg bist, bist du unter der ein­hei­mi­schen Bevölkerung.

4. Wenn du die Insel von 1995 mit der von 2006 ver­gleichst – wie hat sie sich in dei­nen Augen verändert?

Die Insel ist sau­be­rer gewor­den. Seit 1997 gibt es eine regel­mä­ßi­ge Müll­ab­fuhr. Der Auto­ver­kehr hat stark zuge­nom­men. In den Läden — egal ob bei Lebens­mit­teln oder ande­ren Ver­brauchs­gü­tern — ist das Ange­bot sehr euro­pä­isch gewor­den. Was mir leid tut: es wer­den von immer weni­ger Frau­en die ele­gan­ten Saris getra­gen, meist nur noch bei beson­de­ren Gelegenheiten.

5. Du bist in vie­len Foren aktiv, betreibst eine eige­ne, sehr infor­ma­ti­ve Web­sei­te zu Mau­ri­ti­us – wel­che Fra­gen wer­den dir am häu­figs­ten gestellt?

Mei­ne Web­sei­te ist ein Hob­by. Mir wur­den vie­le Fra­gen in Foren und per Mail über die Insel gestellt. Des­halb fing ich an, die meist gestell­ten Fra­gen online zu beant­wor­ten. Durch mei­ne Web­sei­te habe ich Kon­takt zu Men­schen in vie­len Län­dern bekom­men und es haben sich auch Freund­schaf­ten ent­wi­ckelt. Ich freue mich, das ich ihnen etwas vor dem Urlaub über Mau­ri­ti­us erzäh­len kann und ihnen Tipps zu geben, damit sie sich schnell zurecht finden.

Immer wie­der wer­de ich gefragt: In wel­cher Jah­res­zeit kann man am Bes­ten Urlaub in Mau­ri­ti­us machen? Wann ist es rich­tig warm, brau­chen wir eine Jacke, kann man in der Jah­res­zeit auch baden? Kennst du die­ses Hotel, die­se Unter­kunft, die­sen Ort? Was gibt es da in der Nähe, gibt es Bus­se, Geschäf­te? Weißt du wo man schön und güns­tig woh­nen kann? Kennst du roman­ti­sche Restau­rants? Wo sind schö­ne Strän­de? Was kos­tet dies und das? Wie und wo tauscht man am bes­ten Geld? Was muss man unbe­dingt gese­hen haben? Wel­che Flug­li­nie bevor­zugst du? Und und und …

6. Und wel­che Ant­wor­ten gibst du darauf?

Ganz ein­fach: mei­ne Mei­nung dazu, wei­se aber auch dar­auf hin, dass vie­les Geschmacks­sa­che ist.

7. Das Chi­kun­gu­nya-Fie­ber war ein gro­ßes The­ma in letz­ter Zeit. Wie ist – gera­de auch unter den Ein­drü­cken dei­ner letz­ten Rei­se — dei­ne aktu­el­le Ein­schät­zung der Lage?

Ich war in die­sem Jahr eine Woche im Febru­ar und 2,5 Wochen im April auf der Insel. Es waren wesent­lich weni­ger Mücken da, als nor­ma­ler­wei­se in die­ser Zeit. Der Staat tat viel um die Mücken zu ver­nich­ten, mach­te Auf­klä­rung im Fern­se­hen: Jeder soll­te Brut­stät­ten der Mücken in sei­ner nächs­ten Umge­bung ver­nich­ten. Die Woh­nun­gen frei von Mücken hal­ten, z.B. mit Hil­fe von Spi­ra­len oder Ver­damp­fern. Mücken­schutz­mit­tel benut­zen zum Auf­tra­gen auf die Haut, um nicht sel­ber krank zu wer­den und um die Krank­heit nicht wei­ter zu ver­brei­ten. Ich bin mir sicher, das Mau­ri­ti­us auch mit dem Chi­kun­gu­nya-Fie­ber fer­tig wird, so wie es das Land auch bei der Mala­ria geschafft hat.

8. Wie gestal­test du dei­nen per­fek­ten Tag auf Mauritius?

Es gibt für mich zwei Arten einen per­fek­ten Tag zu verbringen.

1. ein geplan­ter Tag: da habe ich etwas Fes­tes vor: Boots­tour oder eine län­ge­re Aus­flugs­fahrt, oft ver­bun­den mit Besuch von Freunden.

2. der ande­re Tag: da schla­fe ich erst mal aus. (ist mir sehr wich­tig im Urlaub ), schwim­me ein paar Run­den im Pool, trin­ke eine Tas­se Tee mit Vanil­le Aro­ma und lese den Express. Dann ver­las­se ich mei­ne Unter­kunft, gehe zum Bus­s­top und schaue mal so, was der Tag bringt, ich ent­schei­de ganz spon­tan, geht die Fahrt nach Port Lou­is, oder in die ande­re Rich­tung nach Grand Baie oder nach Good­lands zum Markt, gehe ich shop­pen oder an den Strand, ich mache ein­fach wozu ich spon­tan Lust habe. Zu einem per­fek­ten Tag gehört dann für mich ein gepfleg­tes Abend­essen in einem net­ten Restaurant.

9. Wo fin­den wir dei­nen Lieb­lings­platz auf der Insel?

Willst du mich da über­ra­schen, Fran­kie? Ich sit­ze sehr ger­ne im Restau­rant Le Cha­ma­rel und genie­ße die atem­be­rau­ben­de Aus­sicht auf die West­küs­te der Insel und auf die Ile aux Béni­tiers. Ich esse natür­lich dann da auch. Rede ich schon wie­der vom Essen! Ja ich lie­be die mau­ritia­ni­sche Küche!

10. Was wünscht du Mau­ri­ti­us für die Zukunft?

Die berei­tet mir im Moment etwas Kopf­schmer­zen. Wenn ich so in der Zei­tung lese, was in nächs­ter Zeit alles noch gebaut wer­den soll, hof­fe ich nicht, das Mau­ri­ti­us die glei­chen Feh­ler macht, wie vie­le euro­päi­sche Län­dern, in dem sie alles zu betonierten.

Wir dan­ken Anne für das Gespräch und legen Ihnen Nahe, auch Ihre Web­sei­te zu besu­chen.