Hannelore & Alain haben auf vielen langen Wanderungen und Überlandfahrten außergewöhnliche Plätze jenseits der bekannten Straßen in unberührter Natur entdeckt, die man ohne gute Ortskenntnisse nicht findet. Schon damals war der Name „Nature Trails“ der Begriff für ihre Ausflüge. Mit ihrem individuellen Tourenpogramm bieten sie seit dem Jahr 2006 auch Besuchern der Insel die Möglichkeit diese Naturschönheiten im Geländewagen zu erkunden. Wir sprachen mit Hannelore Riesel darüber, Mauritius auf diese Wege kennen zu lernen.

„Mauritius im Geländewagen“ – Interview mit Hannelore Riesel von „Nature Trails“

Frau Riesel, wie kamen Sie nach Mauritius und auf die Idee, dort Fahrten im Geländewagen anzubieten?

Reisen und Neues Entdecken war schon immer meine Leidenschaft. Nach einem langen Afrika- und Asienaufenthalt führte mich mein Weg schliesslich nach Mauritius. Hier habe ich mich sofort zuhause gefühlt und bin seit dem ersten Moment fasziniert von der Schönheit der Natur dieser Insel. So habe ich den für mich eher ungewöhnlichen Schritt gewagt, mich wieder sesshaft zu machen. Während ich selbst die Insel erkundete, wurde die Idee für unsere Ausflüge geboren. Ich möchte auch anderen Gästen die Möglichkeit geben, die versteckten Ecken von Mauritius zu erleben.

War es schwierig diese Idee auf Mauritius zu verwirklichen und zu etablieren?

Ja, es war relativ schwierig, diese Idee umzusetzen. Um unsere Ausflüge anbieten zu können, haben wir extra die Firma Nature Trails gegründet. Es hat ganze 18 Monate gedauert, um alle notwendigen Genehmigungen dafür zu bekommen. Unseren ersten Ausflug mit Nature Trails haben wir im Januar 2006 durchgeführt.

Stellen Sie uns die einzelnen Touren doch bitte genauer vor. In welche Regionen fahren Sie Ihre Gäste?

Die jeweiligen Touren sind abhängig von der Region, in der wir unsere Gäste aus den Hotels abholen. In jedem Falle fährt der Scout mit den Gästen abseits der touristischen Pfade auf ausgewählten Routen, die teilweise durch private Landbesitze führen. Auf kurzen Spaziergängen wird mitten in der Natur viel über Flora und Fauna erklärt. Über Land und Leute wird während der Fahrt ebenfalls viel gesprochen. Oft sind unsere Gäste sehr interessiert und haben viele Fragen. Dadurch entstehen dann sehr interessante Gespräche. Das Gebiet der Tamarin Wasserfälle und das Mittagessen bei der mauritischen Familie ist in allen Routen enthalten.Andere Programmpunkte oder Aussichtspunkte ändern sich je nach Ausgangspunkt der Fahrt.

Was sind die Höhepunkte der einzelnen Fahrten?

Für die meisten Gäste sind die Höhepunkte der einzelnen Fahrten sicherlich die grossartigen Ausblicke von unseren Aussichtspunkten, zu denen man privat nicht gelangen würde. Auch die Familie, die uns das Mittagessen serviert, ist etwas ganz Besonderes, denn sie hat außer uns keine weiteren Gäste und bewirtet uns, als würden andere Familienangehörige zu Besuch kommen.
So genau kann man das aber gar nicht sagen. Für manche Gäste ist auch einfach die Fahrt an sich durch das Zuckerrohr, die Ananas- und Gemüsefelder oder durch eines der letzten Stücke ursprünglichen Waldes der Höhepunkt.

Lassen Sie uns über die Organisation der Touren sprechen – von wo aus fahren Sie los, wie viele Personen können mit fahren und was muss beachtet werden? Sind z.B. die Fußwege sehr beschwerlich oder ist spezielle Kleidung erforderlich?

Wir holen die Gäste von ihren jeweiligen Hotels ab und können maximal 6 Personen mitnehmen. Die Fusswege sind nicht sehr beschwerlich, manchmal handelt es sich jedoch um ganz einfache Pfade. Teilweise geht es relativ steil bergauf und bergab. Es handelt bei den Stopps immer um kurze Spaziergänge.
Wir empfehlen bequeme Kleidung und bequeme, am besten geschlossene, Schuhe, Sonnenschutz und ggf. eine Kopfbedeckung. Je nach Jahreszeit kann Mückenschutz und eine leichte Jacke ebenfalls ratsam sein.
Natürlich sollte auch die Kamara mit auf Tour gehen!

Ein Höhepunkt auf den Ausflügen ist das Mittagessen bei einer mauritischen Familie. Sicherlich ein ganz besonderes Erlebnis…

Ja, das stimmt. Wie vorhin schon erwähnt, werden wir empfangen, als kämen wir als Familienangehörige zu Besuch. Die Mauritier haben ja sehr große Familien und bewirten sich sehr gerne gegenseitig. Wo hat man schon so eine Gelegenheit, wenn man nur kurze Zeit in den Ferien auf der Insel ist?

Wenn man mit dem Land Cruiser im abgelegenen Gelände unterwegs ist, erlebt man sicherlich viele abenteuerliche Momente. An welchen erinnern Sie sich spontan?

Abenteuerlich im Sinne von „Mit dem 4×4 full speed durch’s Gelände“ ist unsere Fahrt nicht. Es holpert zwar manchmal, jedoch sind bei unserem Ausflug keine Abenteuer zu erwarten oder zu befürchten, je nach dem, wie Sie es sehen wollen.

Sie kooperieren mit einigen anderen Tourenanbietern auf Mauritius. Erzählen Sie uns mehr über das Konzept.

Unser Konzept heißt „Land-Wasser-Luft“. Die Idee, die dahinter steht, ist, dass wir mit drei besonderen Ausflügen auch drei verschiedene Arten anbieten, wie jeder sein persönliches Mauritius entdecken kann.
Dafür arbeiten wir mit zwei weiteren Anbietern zusammen und können gemeinsam unsere Landtour an einem Tag, und eine Ausfahrt mit dem Katamaran kombiniert mit einem Flug im Wasserflugzeug an einem zweiten Tag anbieten.

Sie fahren mit Ihren Gästen zu den schönsten Aussichtspunkten der Insel. Welches sind abgesehen davon die Orte, an denen Sie sich auf Mauritius besonders wohl fühlen?

Für mich persönlich ist die Westküste bis hinunter in den Süden die schönste Küste der Insel. In dieser Gegend fühle ich mich besonders wohl.

Was wünschen Sie Mauritius für die nächste Zeit?

Ich wünsche der Insel, dass die Menschen der verschiedenen Kulturen und Religionen weiterhin so friedvoll zusammenleben und dass der Insel moeglichst viel dieser abwechslungsreichen Natur erhalten bleibt.

Vielen Dank für das Gespräch!