In der GEO-Community haben wir den ausführlichen Reisebericht von Alfred Müller entdeckt und freuen uns, dass wir ihn bei uns veröffentlichen dürfen. Alfred ruft ausdrücklich dazu auf, den Mauritius Urlaub nicht nur am Strand zu verbringen sondern abwechslungsreiche Touren zu unternehmen, um Land und Leute kennen zu lernen. Diesem Appell können wir uns nur anschließen.

„Land und Leute kennen lernen“ – Reisebericht von Alfred Müller

Wir hatten ursprünglich eine Kreuzfahrt nach Spitzbergen, Grönland und Island geplant. Da aber das Schiff am Abfahrtstag auf der Fahrt nach Kiel einen Maschinenschaden hatte, musste es ins Dock nach Hamburg und konnte dann nicht mehr rechtzeitig fertig gestellt werden. Wir sind dann Sonntags noch zum Düsseldorfer Flughafen gefahren und haben nach einer kurzfristigen Urlaubsreise gesucht.
Wir haben uns dort entschlossen nach Mauritius zu fliegen.

In der Zeit vom 6. bis zum 20. August 2007 war das Hotel Le Tropical unser Quartier. Hier hatten wir “All inclusive” gebucht. Das Hotel liegt im Osten der Insel und da ist es im Sommer wohl auch ganz angenehm, da im Osten immer auch eine Brise von Meer herein weht. Jetzt, im Juli und August, ist auf Mauritius Winterzeit und die Temperaturen sind für uns recht angenehm. Am Abend kann es dann recht frisch werden und man sollte einen leichten Pullover oder eine Sommerjacke dabei haben.
Das Hotel hat 60 Zimmer, die alle zum Meer hinaus einen Balkon bzw. eine Terrasse haben. Das Hotel ist zwar schon etwas älter, aber man hält es ganz gut in Schuss. Der Hotelstrand ist von Seegras, abgestorbenen Korallenstücken und Muschelschalen übersät. Zum Baden sollte man deshalb den vom Hotel kostenlosen Boot-Shuttle zur beliebten Badeinsel Ile aux Cerf nutzen. An der Anlegestelle ist es dort allerdings sehr bevölkert und man sollte einige Minuten nach links gehen um ein einsames Plätzchen zu suchen.

Der Ort Trou d’eau Douce ist nur wenige Gehminuten entfernt, hat aber nur wenig zu bieten. Wir haben aber gehört, daß dort bald ein großes Einkaufszentrum gebaut werden soll. Das Wetter war in den ersten Tagen sehr stürmisch, aber meistens trocken. Danach hatten wir eine Woche sehr schönes und warmes Wetter bevor es in den letzten zwei Tagen wieder stürmisch wurde. Das Essen im Hotel war alles in allem gut. Das Frühstücksbuffet war nicht sehr abwechslungsreich, aber wir waren trotzdem zufrieden. Zum Lunch konnte man sich aus drei Vorspeisen, zwei Hauptgerichten und zwei Desserts etwas aussuchen. Zudem konnte man sich auch ein Sandwich oder ein belegtes Baguettebrötchen bestellen, wozu man Pommes reichte. Das Dinner wurde hauptsächlich als Buffet veranstaltet, alle 2 oder 3 Tage gab es aber auch hier eine kleine Menueauswahl. Das Buffet stand jedesmal unter einem anderen Motto. Mal indische, mal mauritische und mal internationale Küche. Wir haben auch einmal Languste – als Lobster angeboten – gegessen, die zusätzlich pro Person 37 Euro kostete und ein anderes mal haben wir eine Portion Prawns für 6 Euro pro Person bestellt. Das Personal war unglaublich freundlich und hilfsbereit. Man hatte wirklich das Gefühl, dort herzlich willkommen zu sein. Das Hotel hat zwar nur 3 Sterne, aber das Personal war für 5 Sterne gut. Die Abendunterhaltung wurde von Lokalen Musikgruppen gestaltet, die aber unterschiedlich gut waren. Aber so ist das nun mal mit dem Musikgeschmack. Donnerstags gab es eine Sega-Show. Sega ist ein Tanzmusikstil, der aus der traditionellen Volksmusik von Mauritius hervor gegangen ist. Eine Reiseleiterin erklärte uns, dass er hauptsächlich mit den Hüften getanzt wird, da er ursprünglich von den gefesselten Sklaven getanzt wurde und diese hatten daher kaum andere Möglichkeiten. Die traditionelle Musik wird mit Handtrommel, Triangel, Sandbrett und der Bongo gespielt. Die moderneren Varianten werden aber auch von ganz normalen Bands mit E-Gitarre, Bass, Keyboard und Drums gespielt.

9. August – Ausflug „Present & Past“

Unser erster Ausflug führte uns in den Norden der Insel. Zunächst machten wir bei einer katholischen Kirche in Pampelmousses halt. Danach besuchten wir den Botanischen Garten dort. Hier gibt es über 600 verschiedene Pflanzen. Diese werden, ähnlich dem botanischen Garten in Kandy auf Sri Lanka, auch von den ausländischen Staatsgästen mitgebracht. Anschließend fuhren wir zum Zuckermuseum in der Nähe. Danach ging es dann nach Port Louis. Hier hielten wir an der alten Zitadelle für ein paar Fotos. Danach ging es dann zur Caudan Waterfront. Hierbei handelt es sich um ein Einkaufszentrum. Wir hatten dort etwa drei Stunden Zeit uns umzuschauen und Einkäufe zu machen. Das ebenfalls dort untergebrachte Blue Penny Museum haben wir auch besucht. Hier kann man u. a. die originale “Blaue Mauritius” bewundern.

10. August – Auflug „Roots“

Bei einer weiteren Tour wurden wir zunächst nach Mahébourg gebracht, von wo wir mit einem Boot zur Ile aux Aigrettes übersetzten. Auf dieser Insel hat der Mauritian Wildelife Fund alle nicht endemischen Pflanzen und Tiere entfernt und versucht so, das Aussterben von einigen bedrohten Tier- und Pflanzenarten zu verhindern. Wir fuhren dann nach St. Aubin, wo wir eine Keksfabrik besichtigten. Das Mehl wird aus Maniok (auch Tapioka genannt) gewonnen und dann nur noch mit Geschmacksstoffen versehen auf eine heisse Fläche gelegt. Bei der abschliessenden Kostprobe konnten wir alle Sorten probieren. Es hat sehr gut geschmeckt. Zuletzt haben wir dann noch den Crocodile Park besucht. Außer den Krokodilen kann man dort viele Riesenschildkröten sehen. Weiter gibt es noch ein Gehege mit Makaken – eine Affenart -, Flughunde, Fische und auch einige Chamäleons. Ein Besuch ist auf jeden Fall lohnenswert.

13. August – Ausflug „Nature“

Am 13. August wartete die schönste, aber auch anstrengendste Tour auf uns. Es sollte eine 2-stündige Wanderung durch den Black River Georges National Park werden. Es wurden dann aber rund 4 Stunden und alle hatten hinterher völlig verdreckte Schuhe und Hosen. Aber die Mühe hat sich gelohnt. Es war eine wunderschöne Wanderung. Teilweise war der Weg so steil, dass man Seile gespannt hatte, an denen man sich festhalten musste. Einmal mussten wir auch unsere Schuhe ausziehen und einen Bach überqueren. Unser Guide Berty, der Beste den wir hatten, hat uns auf der Wanderung viele Pflanzen und einige Tiere gezeigt. Hier sahen wir die Pink Pidgeon, die hier von Forschern beobachtet werden, da sie fast ausgestorben waren. Es gab vor etlichen Jahren nur noch ca. 20 Vögel, inzwischen ist die Population aber schon wieder auf einige Hundert angewachsen. Nach der Wanderung stärkten wir uns mit einem Mittagessen in der Exil-Lodge. Anschließend fuhren wir zunächst zu einer Anthurienfarm und dann zum Rochester Falls. Es ist zwar nur ein kleiner, aber dafür wunderschöner Wasserfall, der sich da über die Kante erloschener Lava ergiesst. Den Tagesabschluß bildete dann noch eine kurze Fahrt entlang der Südküste. Hierbei fuhren wir allerdings nicht auf normalen Strassen, sondern befuhren einen Privatweg. Auf diesem Gelände gab es auch eine Herde Java-Hirsche.

14. August -Ausflug „Colours“

Die letzte Tour führte uns wieder in den Süd-Westen der Insel. Der erste Stop war an einem Vulkankrater. Danach fuhren wir zu einer Teeplantage mit einer anschliessenden Teeverkostung. Hier haben wir dann auch etwas Tee eingekauft. Danach besuchten wir einen Hindutempel, der an einem See im Nationalpark liegt. Weiter ging es nach Chamarel zu den Terres des Sept Couleurs. Hier gibt es zunächst einen sehr schönen Wasserfall, der in eine unzugängliche Schlucht hinab stürzt und dann kommt die eigentliche Attraktion. Auf einer Fläche von etwa einem Hektar erstrecken sich einige Bodenwellen, die je nach Tageszeit und Sonneneinstrahlung in unterschiedlichen Farben leuchten. Es ist ein sehr schöner Anblick. Die Rückfahrt führte uns dann noch ein Stück an der Westküste entlang, die uns touristisch besser erschlossen schien.

Sollten wir jemals nach Mauritius zurück kommen, werden wir uns ein Hotel in dieser Gegend suchen.