Der Le Morne auf Mauritius ist offizielles Weltkulturerbe der UNESCO. Der Berg im Südwesten der Insel, welcher sich direkt aus dem Indischen Ozean erhebt, gilt als Mahnmal der Sklaverei und gleichermaßen auch als Symbol des Kampfes und der Freiheit sowie als Zeichen kreolischer Kultur.

Während des 18. und 19. Jahrhunderts war Le Morne Zufluchtsstätte zahlreicher Maroon-Sklaven, die vor ihren Besitzern flüchteten und sich auf den schwer zugänglichen, dicht bewaldeten Klippen versteckt hielten. Sie gründeten kleine Siedlungen in den Höhlen und auf dem höchsten Gipfel des Berges.

Die mündlichen Überlieferungen und Geschichten der Maroon-Sklaven haben den Le Morne über die Jahre hinweg zu einem Symbol der Sklaverei gemacht, das Relevanz hat für alle betroffenen Länder, aus denen die Sklaven kamen – aus Afrika, Madagaskar, Indien und Südostasien. Mauritius, ein wichtiges Zwischenziel im östlichen Sklavenhandel wurde seinerzeit auch „Maroon-Republik“ genannt, wegen der großen Anzahl geflüchteter Sklaven, die auf dem Le Morne lebten.

Mit dem Le Morne hat Mauritius nun das zweite Welterbe vorzuweisen: Vor zwei Jahren wurde bereits Aapravasi Ghat in die UNESCO-Liste aufgenommen. In diesem Viertel der mauritianischen Hauptstadt Port Louis wurde im Jahr 1834 als eine der ersten Destinationen weltweit die „moderne Arbeit“ – ohne Sklaverei – eingeführt. Rund eine halbe Million Arbeiter kamen hier bis zum Jahr 1920 an und fanden Arbeit auf Mauritius’ Zuckerfeldern und den Nachbarinseln.