Wolfgang Därr ist eine Institution für Fragen Rund um die Destinationen im Indischen Ozean. Sein Reisebüro „Trauminsel Reisen“ gehört zu den führenden Spezialanbietern für diese Region und seine Reiseführer aus dem DuMont Verlag begleiten viele Urlauber seit Jahren in den Urlaub. Wir freuen uns, dass wir gemeinsam mit Herrn Därr einen Blick in und hinter sein „Reisehandbuch Mauritius“ werfen können.

 „Das Reise Handbuch für Mauritius“ – Interview mit Wolfgang Därr, Geschäftsführer vob „Trauminsel Reisen“ und Autor des „Handbuch Mauritius“

Es gibt die unterschiedlichsten Reiseführer zu Mauritius – wer sollte sich für Ihr Reisehandbuch entscheiden, an welche Zielgruppe richtet es sich?

Der wichtigste Grund sich für das DuMont Reisehandbuch zu entscheiden: Es ist das Original und ich habe es seit der Erstauflage vor über 25 Jahren alljährlich neu recherchiert und auf den neuesten Stand gebracht. Es steckt Seite für Seite randvoll mit Informationen die konkrete Hilfe zur Reisevorbereitung und zur Reisedurchführung geben. Und das auf über 250 Seiten.

Stellen Sie uns die Inhalte und die Struktur des Reisehandbuchs doch bitte vor. Mit welcher Philosophie führen Sie Ihre Leser über die Insel?

Ich möchte erreichen, dass der Reisende schnell die Informationen findet, welche er für sein Reisevorbereitung und später auch für seine Unternehmungen während der Reise benötigt. Er soll aber nicht nur konkrete Tipps wie etwa Einreiseformalitäten finden, sondern in ruhigen Stunden – spätestens  während des 11-stündigen Fluges –  auch eine Vorstellung von der Kultur bekommen auf die er sich einlässt. Aber er soll nicht nur eine Vorstellung bekommen! Ich freue mich besonders, wenn mit meinen Texten auch Neugierde geweckt wird, das Land und seine Kultur während des Urlaubs hautnah und authentisch kennen zu lernen.

Ein Reiseführer lebt von Authentizität, Insiderwissen, Aktualität… Wie recherchieren Sie für Ihre Reiseführer?

Die Recherche ist das eigentliche Kunststück, wenn man einen guten Reiseführer schreiben möchte, denn er soll ja mehr bieten als nur die Fakten, die man sich im Internet tausendfach abrufen kann. Wer schon mal probiert hat, sich Informationen aus dem Internet zusammen zu suchen, wird bemerkt haben, wie schwierig es ist letztlich sicher zu sein, dass man die richtige Information hat!  ist. In einer Webseite stand, dass der Pass bei der Einreise noch 6 Monate gültig sein muss in einer anderen, dass er nur bis zur Ausreise gültig sein muss. Was stimmt? Oder geben die oft unkommentierten Wetterstatistiken eine sinnvolle Information? Tun sie natürlich nicht, denn was nützt es mir u´zu wissen, dass im Februar der meiste Regen fällt, wenn dazu nicht die Zusatzinformation kommt, dass diese regenmenge meist innerhalb von nur wenigen Tagen während sehr heftiger „tropischen Regengüsse“ herunter kommt und die retslichen 25 Tage des Monats normalerwiese strahlender Sonnenschein herrscht?

Da ich etwa alle 18 Monate alle Informationen überprüfe und fast 30 Jahre Landeserfahrung drin steckt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Information im Buch korrekt ist.  Natürlich gibt es Ausnahmen, insbesondere wennsich Gegebenheiten kurzfristig ändern. Das Internet kann da schneller reagieren, aber tut es das auch? Woher will ich als „Surfer“ wissen, ob die Öffnungszeiten eines Restauzrants in einer Webseite korrekt angegeben sind? Wie alt ist die Information in der Webseite? Nicht jede Webseite wird regelmäßig überarbeitet.

Noch wichtiger ist die Recherche hinsichtlich der kulturellen Gegebenheiten, der Geschichte, der Religionen, der Tier und Pflanzenwelt. Kein Reiseführerautor kann in diesen Themenso zuverlässig bearbeiten wie ein Historiker, ein Biologe oder ein Ethnologe.  Er kann lediglich versuchen verlässliche Quellen zu finden und diese in Gesprächen mit Einheimischen oder mit den Spezialisten zu überprüfen. Das ist ein andauernder Prozess und solche Kapitel sind daher nie „fertig“. Immer wieder stoße ich in Gesprächen oder in neu erschiene­nen Fachzeitschriften auf Informationen, die von denen abweichen die ich selbsteinmal recherchiert hatte. Und schon ist eine Aufgabe gestellt: bei der Bearbeitung der nächsten Auflage versuche ich durch intensivere Recherche in Bibliotheken herauszufinden was korrekt ist. Sehr hilfreich ist diesbezüglich die Bayerische Staatsbibliothek in meiner Heimatstadt München. Aber ich habe beispielsweise auch schon viele Stunden in den staatlichen Bibliotheken von Mauritius und den Seychellen verbracht.

Und dennoch – jedes Reiseziel wandelt sich. Neue Hotels entstehen, Restaurants verschwinden, Ausflugsziele verlieren an Attraktivität, andere kommen hinzu. Kann man das antizipieren bzw wie gehen Sie damit um?

In meiner Erstauflage habe ich 1985 buchstäblich alle Hotels beschrieben, die es damals auf Mauritius gab. Vom Luxushotel Le St. Géran und Le Touessrok, bis zur kleinen Absteige für 5 € pro Nacht in Port Louis, Mahébourg oder Curepipe. Das ist heute wegen der unendlichen Fülle von Übernachtungsangeboten nicht mehr möglich. Es blieb mir daher nichts anderes übrig, als mich zu beschränken und an den verschiedenen Orten die „High­lights“ herauszufinden. Das sind die absoluten „Tophotels“ die durch ihre Architektur oder ihre besonders gute Lage ein besonderes Urlaubserlebnis ermöglichen. Daneben werden aber auch Unterkünfte erwähnt, die charaktervoll sind, ohne luxuriös zu sein, oder Unterkünfte die aufgrund ihres guten Preis-/ Leitungsverhältnisses verdienen hervorgehoben zu werden. Ich gebe zu, das kann nicht immer „objektiv“ geschehen, in die Auswahl fließt auch mein subjektiver Geschmack ein.

Bei den Hotels habe ich aber recht gute Möglichkeiten die Qualitäten einzuschätzen, weil ich für mein Unternehmen „Trauminsel Reisen“ regelmäßig Hotels in Augenschein nehme, um unseren Gästen keine Enttäuschung zu bereiten. Schwieriger ist das bei den Ausflugszielen, Bergebesteigungen oder Wanderungen, denn es ist mir nicht möglich alle 2 Jahre alle diese Dinge selbst neu zu recherchieren. Ich kann nicht jede Bergesteigung, jede Wanderung, jedes Ausflugsziel jeden Naturpark regelmäßig besuchen. Dazu müsste ich das ganze Jahr auf der Insel verbringen und ständig unterwegs sein. Das wäre zwar schön, aber leiderfinanziert das Buch keine „Leben auf der Trauminsel“. Bei einem „Wab´nderführer Mallorka“ oder „Törgelen in Südtirol“ ist das möglich, denn die pro Jahr verkauften Auflagen sind um ein Vielfaches höher.

Hier verlasse ich mich daher darauf von Freunden und Bekannten, aber auch von Lesern und Gästen von Trauminsel Reisen auf Änderungen hingewiesen zu werden. Diese überprüfe ich dann auf meiner nächsten Reise und korrigiere die nächste Auflage entsprechend.

Welche Reiseführer neben dem „Reisehandbuch Mauritius“ haben Sie bei DuMont noch im Portfolio?

Ich habe mich seit 1980 auf die Inseln des westlichen Indischen Ozeans spezialisiert. Bei DuMont werden momentan meine Bücher über die Seychellen, die Malediven und Mauritius verlegt. Im Verlag „Reise Know How“ erscheint zudem mein Reiseführer über Madagaskar, bei dessen Überarbeitung mich inzwischen der in Madagaskar lebende deutsche Journalist Klaus Heimer sehr weitgehend unterstützt.

Ich selbst bin ein Freund des gedruckten Reiseführers, schon aus haptischen Gründen. Doch immer mehr Urlauber nutzen mobile Informationsangebote wie Apps, um sich am Reiseziel zu informieren und führen zu lassen. Gibt es diese Angebote auch für Ihre Reiseführer bzw. ist in diese Richtung etwas geplant?

Nein, eine „Mauritius-App“ gibt es noch nicht. Aber wenn die Verlage meiner Bücher entschei­en so ein Ange­bot zu machen, werde ich dafür natürlich ebenfalls den „Content“ liefern. Als erster meiner Reiseführer ist vor wenigen Tagen das „Reisetaschenbuch Malediven“ als iBook erschienen. Es geht also auch hier in die Richtung Internet. Aber ich kann jedem Urlauber nur raten, das Buch mit zu nehmen, denn es ist einfach etwas völlig anderes ein Buch aus Papier in der Hand zu halten in dem man sich Einmerker legen und bei dem man sich anhand der Bilder und des Layouts orientieren kann, das angenehm in der Hand liegt und das nach 14 Tagen intensiver Nutzung eine „persönliche Note“ bekommen hat.

Überhaupt könnte man meinen, dass das Internet eine zunehmende Konkurrenz für Publikationen wie den klassischen Reiseführer darstellt…

Ja, Konkurrenz ist das, aber sie hat sich bisher nicht negativ azf die jährlich verkauften Exemplare ausgewirkt. Es scheint viele Menschen zu geben die dem „Kindl“ oder dem „iPad“ ein aus Papier gedrucktes Buch vorziehen. Mir geht das genauso. Ich hatte einmal überlegt meine Tageszeitung abzubestellen und stattdessen die „App“ des gleichen Verlages auf meinem iPad zu nutzen. Um herauszufinden, ob das eine gute Idee ist, habe ich 2 Monate lang ausschließlich die „App“ gelesen und die Zeitung nicht angefasst. Das war „OK“, aber letztlich habe ich doch entschieden wieder zur Papierzeitung zurück zu kehren. Sie liest sich angenehmer, man klickt nicht versehentlich auf eine Werbung, man bleibt bei dem einmal gewählten Thema. Das Internet ist billiger und schneller, aber  Bücher, Zeitu­gen und Magazine sind angenehmer. Sie sind ein Luxus, den ich mir leisten möchte.

Stellen Sie Ihr Fachwissen auch anderswo zur Verfügung, z.B. in Foren? Was halten Sie generell von dieser Form des Erfahrungsaustausches?

Ich habe viele Jahre lang in einem Forum mitgewirkt, mich daraus aber vor einiger Zeit zurückgezo­gen. In fast jedem Forum tummeln sich Platzhirsche, die Konkurrenten rausdrängen wollen, die mit mehreren Forennamen sich selbst die Bälle zuwerfen und denen es auf Selbstdarstellung  ankommt, nicht auf Kommunikation oder Information. Solche Men­schen gibt es natürlich im realen Leben auch, doch dort ist es einfacher ihnen aus dem Weg zu gehen.

Es gibt natürlich auch in Foren gute Informati­nen, doch um sie zu finden muss man sich durch einen Wust von Eitelkeiten, Selbstdarstellung , Banalitäten  und Fehlinformationen durcharbeiten. Der Zeitaufwand ist enorm und das Ergebnis zweifelhaft. Was nützt es wenn ein Urlauber schreibt, dass sein Gästehaus „super“ war? Was versteht er unter „super“ und das Abendessen „lecker“? Hat er andere Gästehäuser gesehen und kann daher vergleichen? Vieleicht hat er völlig andere Ansprüche, andere Erfahrungen als die Leser? Ich denke wie bei der Information über die Behandlungsmöglichkeiten von körperlichen Schmaerzen oder über das Vorgehen bei einem Streit mit dem Nachbarn ist es besser sich an einen erfahrenen „Profi“ zu wenden als im Internet zweifelhafte „Meinungen“ zu konsumieren.  

Im vergangenen Jahr brachten Sie eine frische, neue Webseite online und gerade wurde das Logo von „Trauminsel Reisen“ sehr gelungen revitalisiert. Gestatten Sie mir daher abschließend noch die Frage, welche Pläne Sie für „Trauminsel Reisen“ in nächster Zukunft haben?

Alles ändert sich und wenn man als Unternehmen nicht mitwächst, kann man Schwierigkeiten bekommen. Im Internet tum­meln sich mehr und mehr „Reisespezialisten“ die den Eindruck erwecken sie könnten das Gleiche wie die namhaften, großen Veranstalter anbieten – nur billiger. Das stellt sich bei konkretem Vergleich oft als falsch heraus, weil der Transfer zum Hotel nicht im Privatwagen mit Chauffeur, sondern im Bus erfolgt, weil vor Ort keine Agentur eingeschaltet ist oder eine Agentur ohne Erfahrung und ohne entsprechende Ausbildung der Mitarbeiter. Oft fehlen sogar die gesetzlich vorgeschriebenen Haftpflicht– und Konkursausfallversicherungen.

Als vor etwa 10 Jahren solch ein „Spezialist“ den Internetsurfern in seiner Webseite empfahl sich Katalog, Beratung und Angebot bei Trauminsel Reisen zu holen und das schriftlich ausgearbeitete „Traumin­sel Angebot“ an ihn zu faxen, begannen wir umzudenken. Er verprach den „Internetsurfern“ die gleiche Reise „bis zu 10%“ billiger anzubieten. Und wie das möglich ist begründete er auch – scheinbar – schlüssig. Dieser Preis sei ihm möglich, weil er keine Kosten für einen Katalog aufbringen und sich auch die Arbeitszeit für die Gästeberatung spare, könne er mit einer knapperen Marge arbeiten.  Inzwischen gibt es für dieses Geschäftsmodell den Begriff des „Beratungsdiebstahls“ , der in Zeiten des Internets Gang und Gäbe geworden ist.

Daher haben wir uns darauf konzentriert Reisende anzusprechen, die einen kompetenten Partner suchen auf den sie sich verlassen können. Wir produzieren einen hochwertigen Katalog, unsere Webseite ist nagelneu und in Kürze wird im “App-Store“ kostenlos eine „Trauminsel App“ erhältlich sein, die regelmäßig überarbeitet und kostenlos „updated“ werden wird. Damit sprechen wir  Reisende an, die Wert darauf legen, dass schon die Reiseplanung Freude macht – und zwar beiden Seiten: sowohl dem Gast als auch uns! Der Gast soll spüren, dass wir ihn tatsächlich als „Gast“ sehen, dem wir die genau zu seinen Vorstellungen und seinem Budget passende Reise zusammenstellen werden.

Es gibt Urlauber die einen Partner suchen, dem sie vertrauen und dessen Informationen sie nicht bei „Tripadviser“ oder „Holiday Check“ überprüfen wollen. Dafür haben sie oft nicht die Zeit und sie sind – zu Recht – auch nicht überzeugt dort besser beraten zu werden als beim Destinationsspezialisten.. Diese Urlauber suchen und finden wir. Wir wollen nicht „groß“ werden, sondern wir wollen einer „Nische   wir zu finden und das geling ausgezeichnt. Wer einmal bei Traumisel Reisen gebucht hat, geht nicht mehr anderswo hin.

Da ich mich mit den „Trauminseln im Indischen Ozean“ seit Jahrzehnten als Reisebuchautor befasse und Trauminsel Reisen fast ebenso lange Veranstalter von individuell zusammengestellten Reisen mit Zielgebietskenntnis und Kontakten zu Hotels und Fluggesellschaften ist, kön­en wir individuelle und  ungewöhnliche Dienstleistungen anbieten. Wir wissen welches Hotel, welche Insel, welcher Strand oder welches Restaurant zu unserem Gast passt.  Wer sich bei uns beraten lässt, kann sicher sein den  Urlaub an einem Ort zu verbringen, der seinen Vorstellungen entspricht und den er sich leisten kann. Und wer diesen Urlaub auch bei uns bucht, weiß dass die Reisedurchführung auf dem gleichen, hohen Niveau stattfinden wird.

Wir haben sehr selten Reklamationen, aber wenn unterwegs doch mal etwas nicht stimmt, kümmern sich unsere Deutsch sprechenden „Trauminsel Repräsentantinnen“ auf Mauritius sofort darum. Wir haben sie zusätzlich zu der führenden lokalen Agentur „Mauritours“ beauftragt sofort und kompetent einzugreifen und eine optimale Lösung für die Gäste zu finden.

Vielen Dank für das Gespräch!

Weitere Informationen zum Reiseveranstalter „Trauminsel Reisen“ finden Sie in unserer Partnerrubrik.